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B. Klima.
§ 42. Rußland erstreckt sich durch 25 Breitengrade; deshalb zeigen die
klimatischen Verhältnisse der einzelnen Landschaften vom Eismeer bis
zur Halbinsel Krim die größten Verschiedenheiten. Doch vollzieht sich
der Übergang allmählicher als im übrigen Europa; denn Rußland hat
kein Gebirge, das gleich den Alpen eine Klimascheide sein könnte.
Dazu kommt noch, daß sich der mildernde Einfluß des Meeres nur in
geringem Maße geltend machen kann, da das Schwarze Meer und
die Ostsee Binnenmeere von geringer Ausdehnung sind und das Nörd-
liche Eismeer nur wenige Monate vom Eise befreit ist. Rußland hat
deshalb Landklima, und die Gegensätze von Sommer uud Winter treten
scharf hervor. Daher leidet der Norden unter einer furchtbaren Kälte,
die nur den dürftigsten Pflanzenwuchs aufkommen läßt, der Süden da-
gegen unter der Hitze und Trockenheit des Sommers, die das Land oft
zur Steppe macht. Die Regenarmut ist namentlich im Südosten in
manchen Jahren so groß, daß vollständige Mißernten eintreten und die
Bevölkerung in große Not gerüt.^
C. Landschaften.
1. Die Nordrussische Tiesebene.
§ 4-3. Sie erstreckt sich vom 60.° n. Br. bis zum Eismeer und steht deshalb
unter dem Einfluß des kalten russischen Winters, der hier 8 Monale
dauert. Die Erde taut im Sommer nur an der Oberfläche auf; in-
folgedessen ist der Pslanzenwuchs sehr dürftig. Nach Norden hin ver-
schwinden allmählich die wenigen Baumarten; sie verkrüppeln zu Ge-
sträuch. Weite Sumpfgebiete, die Tundren, begleiten die Küste und
den Unterlauf der Flüsse, von denen Petschora und Dwina die be-
dentendsten sind. Die Bewohner des Landes führen zum größten Teil
ein Nomadenleben. Sie treiben Fischfang und jagen Pelztiere. Im
höchsten Norden sind Hund und Renntier die einzigen Haustiere.
Archangelsk au der Mündung der Dwina ist Ausfuhrhafen für Flachs,
Schiffbauholz und Pelze.
L. Finnland.
§ 44. Das Weiße Meer war früher mit der Ostsee durch einen Meeres-
arm verbunden, als dessen Reste Onega- und Ladogasee anzusehen
sind. Zwischen ihnen und dem Bottnischen Meerbusen liegt Finn¬