Full text: Heimatkunde von Schleswig-Holstein (Schleswig-Holstein)

Anhang 3. Beobachtung des Himmels, der Gestirne und des Wetters. 67 
Zusammenfassung: Wir haben vier Haupthimmelsgegenden: Osten, Süden, 
Westen und Norden — und vier Nebenhimmelsgegenden: Südost, Südwest, Nord- 
west und Nordost. 
häufig stellt man die Himmelsgegenden bildlich dar. Man zeichnet zunächst 
ein Kreuz, dessen eine Nchse senkrecht (lotrecht) steht, während die andere wage- 
recht liegt. Das nach oben gerichtete Ende bezeichnet man als Norden, das 
entgegengesetzte mit Süden. Osten liegt dann nach rechts, Westen nach links. 
Zeichne das Kreuz und lege das Blatt so hin, daß das Nordende wirklich nach 
Norden zeigt! Oann geben auch die anderen Enden die Himmelsrichtungen 
richtig an. Auf manchen Häusern ist über einer beweglichen Windfahne ein 
solches Kreuz aus Eisen angebracht- 
man kann daran die Windrichtung 
ablesen. 
Legen wir über dieses Kreuz ein 
schrägliegendes und bezeichnen wir 
dann dessen Enden in der richtigen 
Reihenfolge mit den Nebenhimmels- 
gegenden, so erhalten wir eine 
Windrose. 
Um für einen bestimmten Stand- 
ort die Lage der Himmelsrichtungen 
zu ermitteln, kann man sich nach dem 
Stande der Sonne richten. Wenn 
aber der Himmel bewölkt ist und bei 
Nacht mutz man ein anderes hilfs- 
mittel anwenden. Km leichtesten ist 
die Zeststellung der Himmelsgegenden 
durch die Magnetnadel. Eine frei- 
schwebende Magnetnadel stellt sich 
nämlich immer in Nordsüdrichtung. 
Nennt man aber die Nordsüdlinie, 
dann liegt (wenn wir nach Norden 
sehen) nach rechts Osten, nach links 
Westen, häufig ist unter der Magnetnadel eine Windrose angebracht. Von 
dieser kann man die Himmelsrichtungen ablesen, sobald die Magnetnadel in 
derselben Richtung schwebt, wie die Nordsüdlinie der Windrose zeigt, vie 
Vereinigung von Windrose und Magnewadel nennt man Kompatz. 
In einem Kirchdorf kann man sich in der Regel auch nach der Stellung 
des Kirchturms richten,- er steht meistens am Westende der Kirche. — Auf freiem 
Kelde kann man sich häufig auch nach der Zorm der Baumkronen richten. In 
unserer Gegend wehen die häufigsten und stärksten Stürme aus westlicher 
Richtung,- deswegen sind die Kronen freistehender Bäume fast immer etwas 
nach Osten geneigt. — Oer Seemann stellt in der Nacht die Himmelsgegenden 
nach der Stellung gewisser Sterne fest (siehe weiter unten). 
Zusammenfassung: Die Vereinigung von Windrose und Magnet- 
nadel nennt man Nompah. Mit dem Nompah stellt man die Nordsüd- 
linie fest. 
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flbb. 31. Wetterfahne bei Sonnenschein und Negen.
	        
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