Full text: Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien (Teil 3)

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die dann eine Insel bzw. Inselgruppe nach der anderen in Besitz nahmen 
(erzwungene Arbeit der Eingeborenen in den Plantagen der Weißen). 
— Auf Neu-Seeland nimmt die Zahl der eingeborenen Maori (meist 
Christen) schnell ab. 
Die Polynester und die Mikronester ^Mischlinge von Polynesiern 
und Melanestern (Papuas)] find ein Zweig der malaiischen Rasse 
(hellere Hautfarbe, stattlicher, bildsamer, geschicktere Seesahrer, Lebens- 
weise, Kleidung und Wohnungen ähneln denen der Melanesier, haben 
sich dem Christentum zugänglicher gezeigt — Missionare verfolgten teil- 
weise auch unedle Motive — schlechte Einwirkung fragwürdiger euro- 
päischer Elemente auf die Eingeborenen — auch die Zahl der Mikro- 
nester geht überraschend schnell zurück). 
Für den Welthandel haben die Inseln der Südsee nur eine ver- 
hältnismätzig geringe Bedeutung. (Warum?) Jedoch als Häfen und 
Kohlenstationen für den überseeischen Verkehr (Lage näher kennzeichnen!) 
lockten sie die machthabenden Kulturvölker zur Besitzergreifung (Steige- 
rung des Wertes in dieser Richtung mit Eröffnung des Panamakanals). 
Nur wenige Inseln der Südsee sind unabhängig geblieben, darunter 
die Neuen Hebriden. 
Die Engländer besitzen in Melanesien den Südosten Neu-Guineas 
(Fley-River, Perlmutter, Perlen, Schildkrot, Nutzholz — die ganze 
Insel = 1/zmal Deutschland), die Salomon-Jnfeln (die nördlichen sind 
deutsch), die Fidschi-Jnseln und Neu-Seeland shalb so groß wie Deutsch- 
land, 850000 Einw., Alpenlandschaften — Gletscherwelt — Gebirgs¬ 
seen — „Australische Schweiz" — Fjordbildung im Südwesten — tätige 
und erloschene Vulkane, heiße Quellen (Fumarolen und Solfataren), 
Schlammvulkane u. a. m. — Bergbau auf Erze (Gold) und Kohlen — 
die wichtigsten Ausfuhrhäfen der Nordinsel stnd Auckland(60000 Einw.) 
und Wellington (43000 Einw.)], in Mikronesten die südöstlichen 
Inselgruppen, in Polynesien u. a. die Tonga- oder Freundschafts- und 
die Cook-Inseln. 
Deutschlands Schutzherrschaft erstreckt stch in Melanesien über den 
Nordosten Neu-Guineas (Kaiser Wilhelms-Land), den Bismarck-Archipel, 
die nördlichen Salomon-Jnseln, in Mikronesten über die Marianen, 
die Karolinen mit der Palau-Gruppe und die Marschall-Jnseln und 
in Polynesten über die beiden Samoa-Jnseln Upolu und Savaii (im 
ganzen 244000 qkm, 443000 Einw., 2 auf 1 qkm). Siehe die deutschen 
Kolonien! 
Unter französtscher Oberhoheit stehen in Melanesien Neu-Kaledonien 
(Korallenriff — Verbrecherkolonie), in Polynesien u. a. die Gesellschafts- 
(unter ihnen ist Tahiti eines der herrlichsten Eilande der Südsee), die 
Paumo tu- (klein, niedrig, spärlich bewohnt) und die Marquesas-Jnseln. 
Der Union gehören in Mikronesten Gnam (Marianen), in Poly- 
nesten die Hawaii- oder Sandwich-Jnseln lzumeist südlich des nördlichen 
Wendekreises — klimatisch begünstigt und reich benetzt — Zuckerrohr, 
Reis, Kaffee, Südfrüchte — reizvolle Wälder mit trefflichen Nutzhölzern 
— die Eingeborenen (Kanaken) gehen dem Aussterben entgegen — 
Amerikaner, Engländer, Deutsche, Portugiesen, Chinesen und Japaner 
— auf Hawaii mächtige Vulkankegel, Mauna Kea (4250 m) und Mauna 
Loa (4200 m) — Kilauea-Krater — Kratersee Halemaumau — auf 
Oahu Hauptstadt und wichtigster Ausfuhrhafen Honolulu (40 000 Einw., 
wichtige Kohlenftation für Schiffe von Nordamerika nach Ostasien und 
Australien — Regierungsvertreter)] und die östlichen Samoa-Jnseln 
(u. a. Tutuila).
	        
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