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die dann eine Insel bzw. Inselgruppe nach der anderen in Besitz nahmen
(erzwungene Arbeit der Eingeborenen in den Plantagen der Weißen).
— Auf Neu-Seeland nimmt die Zahl der eingeborenen Maori (meist
Christen) schnell ab.
Die Polynester und die Mikronester ^Mischlinge von Polynesiern
und Melanestern (Papuas)] find ein Zweig der malaiischen Rasse
(hellere Hautfarbe, stattlicher, bildsamer, geschicktere Seesahrer, Lebens-
weise, Kleidung und Wohnungen ähneln denen der Melanesier, haben
sich dem Christentum zugänglicher gezeigt — Missionare verfolgten teil-
weise auch unedle Motive — schlechte Einwirkung fragwürdiger euro-
päischer Elemente auf die Eingeborenen — auch die Zahl der Mikro-
nester geht überraschend schnell zurück).
Für den Welthandel haben die Inseln der Südsee nur eine ver-
hältnismätzig geringe Bedeutung. (Warum?) Jedoch als Häfen und
Kohlenstationen für den überseeischen Verkehr (Lage näher kennzeichnen!)
lockten sie die machthabenden Kulturvölker zur Besitzergreifung (Steige-
rung des Wertes in dieser Richtung mit Eröffnung des Panamakanals).
Nur wenige Inseln der Südsee sind unabhängig geblieben, darunter
die Neuen Hebriden.
Die Engländer besitzen in Melanesien den Südosten Neu-Guineas
(Fley-River, Perlmutter, Perlen, Schildkrot, Nutzholz — die ganze
Insel = 1/zmal Deutschland), die Salomon-Jnfeln (die nördlichen sind
deutsch), die Fidschi-Jnseln und Neu-Seeland shalb so groß wie Deutsch-
land, 850000 Einw., Alpenlandschaften — Gletscherwelt — Gebirgs¬
seen — „Australische Schweiz" — Fjordbildung im Südwesten — tätige
und erloschene Vulkane, heiße Quellen (Fumarolen und Solfataren),
Schlammvulkane u. a. m. — Bergbau auf Erze (Gold) und Kohlen —
die wichtigsten Ausfuhrhäfen der Nordinsel stnd Auckland(60000 Einw.)
und Wellington (43000 Einw.)], in Mikronesten die südöstlichen
Inselgruppen, in Polynesien u. a. die Tonga- oder Freundschafts- und
die Cook-Inseln.
Deutschlands Schutzherrschaft erstreckt stch in Melanesien über den
Nordosten Neu-Guineas (Kaiser Wilhelms-Land), den Bismarck-Archipel,
die nördlichen Salomon-Jnseln, in Mikronesten über die Marianen,
die Karolinen mit der Palau-Gruppe und die Marschall-Jnseln und
in Polynesten über die beiden Samoa-Jnseln Upolu und Savaii (im
ganzen 244000 qkm, 443000 Einw., 2 auf 1 qkm). Siehe die deutschen
Kolonien!
Unter französtscher Oberhoheit stehen in Melanesien Neu-Kaledonien
(Korallenriff — Verbrecherkolonie), in Polynesien u. a. die Gesellschafts-
(unter ihnen ist Tahiti eines der herrlichsten Eilande der Südsee), die
Paumo tu- (klein, niedrig, spärlich bewohnt) und die Marquesas-Jnseln.
Der Union gehören in Mikronesten Gnam (Marianen), in Poly-
nesten die Hawaii- oder Sandwich-Jnseln lzumeist südlich des nördlichen
Wendekreises — klimatisch begünstigt und reich benetzt — Zuckerrohr,
Reis, Kaffee, Südfrüchte — reizvolle Wälder mit trefflichen Nutzhölzern
— die Eingeborenen (Kanaken) gehen dem Aussterben entgegen —
Amerikaner, Engländer, Deutsche, Portugiesen, Chinesen und Japaner
— auf Hawaii mächtige Vulkankegel, Mauna Kea (4250 m) und Mauna
Loa (4200 m) — Kilauea-Krater — Kratersee Halemaumau — auf
Oahu Hauptstadt und wichtigster Ausfuhrhafen Honolulu (40 000 Einw.,
wichtige Kohlenftation für Schiffe von Nordamerika nach Ostasien und
Australien — Regierungsvertreter)] und die östlichen Samoa-Jnseln
(u. a. Tutuila).