Full text: Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien (Teil 3)

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hoch, und wo im Bereiche der Küste größere Feuchtigkeitsmengen 
(Zenitalregen — zwei Regenzeiten—Tropenregen) niedergehen, da ist das 
Klima für die Gesundheit — namentlich der Europäer — nicht ge¬ 
rade von günstiger Einwirkung. An der Westküste hat Kamerun 
die reichsten Niederschläge. (Siehe das!) Andere Küstengebiete werden 
weniger günstig beregnet. Reich benetzt ist auch das ostafrikanische 
Seengebiet. Die Äquatorialregen fallen zu allen Jahreszeiten. 
Pflanzen-und Tierwelt lassen eine sehr erklärliche Paralle- 
lität mit der Flora und Fauna des Südens erkennen. (Warum? 
Siehe das!) Auch hier sind die drei Hauptformen der Vegetation 
vertreten, nämlich Urwald (im Gebiete des Kongo und seiner meist 
auch noch gewaltigen Nebenflüsse, im ostafrikanischen Seenhoch- 
land, besonders im näheren Bereiche der Seen — teilweise reiche 
Tropenvegetation auch in den Küstengebieten) mit den dort zu- 
meist schon gegebenen Hauptvertretern der Baumwelt (welchen 
also?), Savannen (die inneren und östlichen, weniger befeuchteten, 
mit sperrigem Lateritboden bedeckten weiten Hochflächen — Galerie¬ 
wälder) und Kulturland (mehr Hackbau der Neger, die Plantagen- 
Wirtschaft bedarf noch sehr der Hebung) mit ähnlichen Er- 
scheinungen aus der Welt der Kulturpflanzen (welche?) wie 
dort (dazu Kaffee, Kakao u. a.). Um die Tierwelt steht es ähnlich. 
(Die entsprechenden Verhältnisse ableiten bzw. rekapitulieren!) 
An Haustieren werden Rinder, Schafe, Ziegen, Hühner u. a. 
von den Negern gezüchtet. 
Haben wir schon von einer Halbkultur der Sudanneger ge- 
sprachen, so gilt dies in noch höherem Maße von den hier wohnen- 
den, zahlreichen Stämmen der Bantuneger, die sonst in körper- 
licher und geistiger Hinsicht, in Kleidung, seltsamen Schmuck- 
sachen, Hüttenbauten, tiefstehenden religiösen Anschauungen 
(Mission) u. a. m. den ersteren sehr ähneln. Auch hier haben die 
europäischen Kolonialmächte noch ein gewaltiges Stück Kultur- 
arbeit zu verrichten, welche auch dann erst einen noch bedeut- 
sameren Fortschritt aufweisen wird, wenn die Psyche des Negers 
mehr erforscht und beachtet wird. 
Unter den Bantu wohnen zerstreut auch noch Zwergvölker 
(Reste der Urbevölkerung). Einzelne Negerstämme (sie leben zumeist 
unter Dorfkönigen — Häuptlingen — und bekriegen sich viel- 
fach unter furchtbaren Roheiten) stehen noch besonders tief, 
sind teilweise sogar noch Kannibalen (Sklavenjagden arabischer 
Händler). Die verschiedenen Sprachen der Bantuneger unterscheiden 
sich wesentlich von denen der Sudanneger. Galla (Somali-Halb- 
insel) und Suaheli (Ostasrika) sind Mischvölker. Erstere sind den 
Arabern verwandt, letzteren fließt mehr Negerblut in den Adern. 
Beide Volksstämme aber sind auch kriegerisch gesinnte Hirten- 
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