Object: Länderkunde von Europa (Teil 2)

13. Europa. 
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13. Europa. 
Ziel: Wie es möglich war, daß Europas Völker die Träger der Kul- 
tur werden konnten. 
Vorbereitung: Welche Völker Europas haben wir kennen lernen? 
Welchen Völkerfamilien gehören Europas Völker an? Was wird nun von 
den Völkern Europas behauptet? Inwiefern kann man die Völker Europas 
als Träger der Kultur bezeichnen? Durch die Völker Europas sind die 
fremden Erdteile erschlossen worden; durch sie wurde das Christentum der- 
breitet; durch sie wurden die Ödländer der Fremde urbar gemacht und die 
Bodenkultur des Auslands gehoben; durch sie wurden Handel und Verkehr, 
Gewerbe und Industrie zu hoher Blüte gebracht; Kunst und Wissenschaft, 
Bildung und Gesittung wurden auch unter den wilden Völkern ausgebreitet. 
Haben denn alle Völker Europas in gleicher Weise an der Verbreitung der 
Kultur teilgenommen? Welche Völker sind am meisten für die Verbreitung 
der Kultur tätig gewesen? Wie konnten gerade die Völker Westeuropas 
am meisten dazu beitragen? Was setzt das voraus? Welche Fragen werden 
wir demnach zu beantworten haben? 
1. Wie zeigt sich der hohe Stand der europäischen Kultur? 
2. Wodurch wurde dieser hohe Stand der Kultur gezeitigt? 
3. Wodurch wurde die Verbreitung der Kultur nach den übrigen Erd- 
teilen ermöglicht? 
Darbietung: 
1♦ Wie zeigt sich der hohe Stand der europäischen Kultur? 
1. Europas Bodenkultur und Bodenerzeugnisse. Der Boden 
Europas ist fast überall trefflich angebaut. Fast die Hälfte der gesamten 
Bodenfläche ist mit Acker-, Garten- und Weinland bedeckt; nahezu y3 des 
Bodens ist Waldland; nur 1/i der Fläche ist Ödland. Der Ackerbau kann 
sast überall mit Erfolg betrieben werden; nur im hohen Norden ist derselbe 
nicht mehr möglich. Die Nordgrenze des Getreidebaus zieht an den Farör 
vorbei, erreicht bei Tromfö den 70. Breitenkreis und läuft dann südostwärts 
über Haparanda bis in die Gegend der Petschoraquelle. (62°.) Am weitesten 
nach Norden reicht der Anbau von Hafer und Gerste. In Rußland baut 
man noch unter dem 69.° n. Br. Hafer; in Norwegen wird unter dem 70.° 
n. Br. noch Gerste gebaut. Der Roggenbau reicht bis zum 66.° n. B.; 
die Nordgrenze des Weizenbaus liegt unter dem 60.° n. Br.. Südlich des 
50.° n. Br. ist der Weizenbau vorherrschend, und noch weiter südlich tritt 
der Anbau des Maises hinzu. Als Ackerland werden besonders die weiten 
Ebenen Europas, sowie die Hügel- und Berglandschaften mit ihren Becken 
und Mulden benutzt. Die Kornkammern Europas sind heutzutage Süd- 
und Mittelrußland, Rumänien und Ungarn; doch wird auch in den übrigen 
Staaten Europas sehr viel Getreide erzeugt. Neben den Getreidearten werden 
Fritzsche, Handbuch f. d, erdkundlichen Unterricht. II. 13
	        
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