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Geographie. 
II 
maranjon). Der Amazonenstrom hat eine breite Trichtermündung. Unter 
seinen großen Nebenströmen befinden sich 17, die länger als der Rhein sind. 
Das nördliche Südamerika hat infolge seiner Lage in den Tropen ein heißes 
und durch die Tropenregen ein feuchtes Klima. Namentlich das Tiefland 
des Amazonenstromes, das fast unter dem Äquator liegt, empfängt bei 
großer Hitze sehr reichliche Niederschläge. Die große Wärme und Feuchtigkeit 
haben einen ungeheuer üppigen Pflanzenwuchs hervorgerufen. Die großen 
Niederungen des Stromes nimmt ein einziger, riesiger Urwald ein, Selvas, 
d.h.Wälder, genannt. Dieses Urwaldgebiet ist das größte auf der ganzen Erde. 
Es enthält viele wertvolle Gewächse, von denen die verschiedenen Kautschuk- 
pflanzen am wichtigsten geworden sind. Das Tiefland des Amazonenstromes 
grenzt im N. an das des Orinoco, das ein trockenes Klima hat, weil es 
im Regenschatten des Hochlandes von Guayana liegt. Es bildet das Steppen- 
land der Llanos (fpr. ljanos), auf dem große Viehherden sich tummeln. In 
den heißen Küstengegenden des nördlichen Südamerikas wird Kakao und 
Zuckerrohr, in höheren Lagen vorwiegend Kaffee gezogen. 
Amazonenstrom, Orinoco und Magdalenenstrom bilden wertvolle Verkehrs- 
straßen. Die geringe Besiedlung des nördlichen Südamerikas hemmt aber 
die Entwicklung des Handels und der Schiffahrt. Der Ausfuhrhafen des 
Amazonenstromgebiets ist Parä (100 000 E.). Von andern Städten seien 
Caracas (75 000 E.) und Bogota (90 000 E.) genannt. 
Das Tiefland des La Plata und das Hochland von Brasilien. Die süd- 
lichen Nebenflüsse des Amazonenstromes sammeln ihr Wasser auf dem Hoch- 
lande von Brasilien. Dieses bricht nach SO. steil zum Meere ab. Die Hoch- 
flächen des Inneren liegen im Quellgebiete der Flüsse durchschnittlich 1000 m 
hoch. Nach NO. entsenden sie noch den fast 3000 km langen Strom San 
Franzisko und nach SW. den Paranä. Dieser sammelt in einem großen 
Tieflande zahlreiche Gewässer. Ein linker Nebenfluß, der Muassü, bildet groß- 
artige Wasserfälle. Rechts empfängt der Paranä den Paraguay, dessen süd- 
lichen Lauf er annimmt. Auf der linken Seite geht ihm kurz vor der Mündung der 
Uruguay zu. Die breite Mündungsbucht des Paranä heißt Rio dela Plata. 
Das Gebiet liegt schon in größerer Entfernung vom Äquator, zum Teil 
sogar in der gemäßigten Zone. Es hat daher kein solch heißes Klima wie 
das Gebiet des Amazonenstromes. Da sowohl das Hochland von Brasilien als 
auch das Tiefland des Paranä vom Meereseinfluß ziemlich abgeschnitten sind, 
haben diese Gebiete ein trockenes Klima. Sie bilden Grassteppen. Die Gras- 
steppen des Hochlandes werden Campos, die des nördlichen Tieflandes Gran 
Chaco, die des südlichen Pampas genannt. Sie dienen hauptsächlich der 
Viehzucht, doch hat in den Pampas von Argentinien auch der Ackerbau, besonders 
der Weizenbau große Fortschritte gemacht. Auch andre Gebiete sind für den 
Ackerbau wohl geeignet, so das südliche Brasilien, wo viele Deutsche wohnen. 
In den Küstengebieten westlich von Rio de Janeiro gedeiht auf der sog. roteu 
Erde der Kaffeestrauch so vorzüglich, daß Brasilien das Hauptkasseeland der 
Erde wurde; dasselbe liefert $ der Welternte an Kaffee.
	        
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