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Geographie. 
II 
3. Die Staatenbildung. 
In das nördliche Vorland der Alpen teilen sich hauptsächlich zwei Staaten, 
der Bundesstaat der Schweiz (s. 2. Teil, Landschaft I) und das Königreich 
Bay ern. Die Schweiz nimmt den Westen, Bayern den Osten des Gebiets ein. 
Ferner haben an diesem noch Anteil das Königreich Württemberg, das 
Großherzogtum Baden, die Höhenzollernschen Lande, die zu Preußen 
gehören, und Österreich-Ungarn. 
Das Königreich Bayern ist benannt nach dem Volksstamme der Bay ern. 
Die Sprachengrenze zwischen diesen und den westlich von ihnen wohnenden 
Schwaben bildet der Lech. Die schwäbischen Ortsnamen auf „ingen" 
kommen nur westlich von diesem Flusse vor. Der Staat Bayern reicht aber 
nach W. über den Lech hinaus bis an die Jller, nach O. bis zum Inn und zu der 
Salzach, nach NO. bis zum Böhmisch-Bayrischen Waldgebirge und nach S. 
bis zu den Hauptketten der Kalkalpen. Er umfaßt also den größten Teil der 
Schwäbisch-Bayrischen Hochebene und hat auf weiten Strecken Naturgrenzen. 
Zu Bayern gehört ferner außer dem Donaugebiete der größte Teil des 
Maingebiets. Dieser nördliche Teil des Staates ist jedoch von Franken be- 
wohnt. Endlich gehört zu Bayern noch ein linksrheinisches Gebiet, die 
Rheinpfalz. Es ist demnach das im O. gelegene Hauptland und das im W. 
gelegene Nebenland zu unterscheiden. (Grenzen?) 
Bayern bildete in alter Zeit eins der selbständigen deutschen Herzogtümer. 
Später erlangte es die Kur würde und durch die Gunst Napoleons I. den 
Rang eines Königreichs. Bayern bildet eine eingeschränkte Monarchie. 
Es ist 76 000 qkm groß (fast zweimal so groß als die Provinz Brandenburg) 
und zählt Mill. E. (auf 1 qkm 90 E.). Für die Verwaltung ist es in 
die 8 Bezirke (Kreise) Oberbayern (Verwaltungssitz München), Nieder- 
bayern (Landshut), Schwaben und Neuburg (Augsburg), Oberpfalz 
(Regensburg), Oberfranken (Bayreuth), Mittelfranken (Ansbach), Unter- 
franken (Würzburg) und Rheinpfalz (Speyer) eingeteilt. Die Haupt- 
und Residenzstadt München ist Sitz einer Universität, einer Techni- 
schen Hochschule und einer Malerakademie. Die Stadt ist mit herrlichen 
Kunstbauten geschmückt. Zwei andre bayrische Universitäten befinden sich 
zu Würzburg und Erlangen. Von der Bevölkerung Bayerns sind f katho¬ 
lisch, | ist evangelisch. 
II. Das Südwestdeutsche Becken. 
Von Basel ab fließt der Rhein bis Mainz durch die Oberrheinische 
Tiefebene. Er nimmt zugleich von den beiden Nachbarlandschaften Gewässer 
auf. So bildet das südwestliche Deutschland ein zusammengehöriges Becken, 
das wir das Südwestdeutsche Becken nennen wollen.
	        
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