einigten, wärend die übrigen Arkader, die Eieier und Achäer 
zu Sparta hielten. Die von Mantineia aus versuchte Ueber- 
rumpelung Sparta’s mislang, und die Athener besetzten unterdes 
Mantineia. In der Schlacht daselbst 362 siegten die Thebäer, 
aber Epameinondas fiel. 
§ 90. Die allgemeine Erschöpfung veranlaßte den Abschluß 
eines Friedens, nach welchem jeder Staat autonom sein sollte. 
Sparta schloß sich aus, weil es Messenien nicht aufgeben wollte. 
In der That war kein Staat mehr im Stande Griechenlands Hege¬ 
monie zu führen. Thebä verdankte alles seinen beiden großen 
Männern und verfiel sofort nach deren Verlust. Athen, obwol 
wieder zu einer Seemacht gelangt, war durch die sittliche Zerrüt¬ 
tung des Volks schwach. Sparta sank noch schneller, seit das 
Gesetz des Ephoren Epitadeus die Geschloßenheit des Grund¬ 
besitzes durch Gestattung der Veräußerung aufhob. Ag esil aos 
gieng, um seinem Vaterlande wenigstens pecuniaren Vorteil zu 
verschaffen, nach Aegypten in die Dienste des gegen die Perser 
kämpfenden Königs Tachos, unterstützte dann dessen Gegner 
Nektanabis, starb aber 361 auf der Heimkehr. 
Die Griechen hätten sich selbst aufgerieben und ihre Bestim¬ 
mung, den Orient durch ihre Bildung anzuregen, gänzlich ver¬ 
säumt, wenn sie nicht durch Auflegung eines Jochs von außen 
dazu gezwungen worden wären. 
3) Von der Schlacht bei Mantineia bis zu der bei Chäroneia 
362—338. Philippos von Makedonien. 
§ 91. Makedoniens Bevölkerung erscheint frühzeitig 
als griechischer Sprache und Sitte teilhaftig, das Königsgeschlecht 
(Karanos, nach Andern PerdikkasI) leitete sich von den 
Ilerakleiden aus Argos her. Amyntas I muste zwar der Perser 
Hoheit anerkennen, aber die Siege der Griechen machten seinen 
Sohn Alexandros I frei. PerdikkasII gewann im pelopon- 
nesischen Kriege an Macht und Einfluß, sein Sohn Archelaos 
förderte den Handel und griechische Kunst, und Wissenschaft 
(t 399). Thronstreitigkeiten gaben Olynth Gelegenheit zur Macht¬ 
vergrößerung, gegen welche Amyntas II (seit 393, t 370) Spar- 
ta’s Hülfe anrief. Wider seinen Sohn Alexandros II erhob sich 
Ptolemäos (s. § 89), ward jedoch 365 von Per dikkas III er¬ 
mordet. Als dieser in einem Treffen gegen die Illyrier gefallen 
war, entstand die größte Verwirrung, indem l) sein Sohn Amyn- 
tas III noch unmündig war, 2) zwei Thronbewerber, ein schon 
älterer Pausanias und ein neuer Argä os , jener mit Hülfe der 
Thraker, dieser mit Unterstützung der Amphipolis Besitz hoffen¬ 
den Athener, nach dem Throne strebten, 3) die Illyrier und 
P ä o n e r plündernd ins Land fielen. 
§ 92. Da übernahm Philippos, aus Thebä (§ 89) heimge¬ 
kehrt, die Regierung, beseitigte 359 durch Klugheit und Tapfer-
	        
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