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Die fremden Erdteile.
1. Tas Festland.
(7,7 Mill. qkm, 3,5 Mill. E., 0,45 auf 1 qkm).
1. Tas Land. Tas Anstralfestland breitet sich zu beiden Seiten
des s. Wendekreises, sö. von der ostindischen Jnselflnr aus. Grenzmeere nach
der Karte! Wie alle Länder der s. Halbkugel, ist es sehr wenig gegliedert.
Im 8. die Anstralbncht, die Insel Tasmania, durch die Baßstraße
vom Festlaude getrennt; im N. der Golf von Carpentaria*) mit
seinen sumpfigen, unzugänglichen Ufern, uud die Halbiusel Jork, welche
durch die Torresstraße von Neu-Guinea getrennt wird. Die Nordostküste
erscheint durch das große Barriereriff vom offenen Meere abge-
schlössen.
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Querdurchschnitt durch Australien in der Nähe des 30° s. Br. (200 mal überhöht.)
Tie Bodengestaltung ist ebenso einförmig. Australien ist das
flachste aller Festländer. Das Innere besteht aus weiten, niedrigen,
durchschnittlich 280 m hohen Ebenen. An den Küsten steigt der Boden höher
an; hinter der Ostküste erscheint diese Erhebung als einheitlicher Gebirgs-
zug, der im N. die blauen Berge, ein von Schluchten zerrissenes Sand-
steingebirge, im 8. die rauhen Anstralalpen mit dem 2240 m hohen
Monnt Townsend (mannt taunsend) umfaßt.
Für die klimatischen Verhältnisse des Erdteils ist diese Lage des Gebirges
fehr ungünstig. Die sö. Bergländer fangen die Feuchtigkeit des Südost-Passats ab,
so daß das Innere fast leer ausgeht. Der 80. weift daher Regen zu allen Jahreszeiten
auf und ist vorwiegend das Kulturgebiet des Festlandes. Hier zeigt sich auch die
australische Pflanzen- und Tierwelt am reichhaltigsten. Das Binnenland dagegen be-
steht aus dürren Ebenen. Hier herrscht Regenarmut vor, die sich manchmal zur
gänzlichen Regenlosigkeit steigert. — Die n. Küstenländer haben tropisches Klima
mit 25° 0. mittlerer Jahreswärme. Der Nord w est-Monsun bringt hier im Sommer
(Oktober bis März) viel Regen. Tie s. Küstenländer haben Winterregen und
subtropisches Klima. — Schnee fällt in Australien sehr selten.
Die Bewässe-Tuug des Festlandes ist infolge der Regenarmut
und bei dem Mangel an Schneegebirgen sehr armselig. Es fehlt den Flüssen
an dauerndem Wasserbestand. Nur in dem begünstigten 80. hat sich das
einzige größere Flußsystem mit dauerndem Wasser entwickelt: das des Murray
(mörre) mit dem Darling. Alle Flüsse, welche uur zeitweise Wasser führen
oder sich zur Zeit der Dürre in einzelne Lachen auflösen, heißen Creeks
(kriks). — In den Tiefebenen w. vom Murray liegen zahlreiche Salzseen.
Ter größte ist der Eyre-(ßr-)See.
*) Benannt nach dem holländischen Kapitän Carpenter. £