Full text: Der Weltkrieg 1914/15 in der Volksschule

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Die deutschen Landschaften. 
Flüsse in dieser Richtung ihren Lauf nehmen. Jedoch ist die Se n- 
kung eine so geringe, dass sich an vielen Stellen, wo die 
Gewässer keinen genügenden Abfluss finden, Torfmoore ge¬ 
bildet haben. 
Die Küste d erNordsee erscheint infolge früherer Meeres¬ 
einbrüche stark zerrissen. Im D o 11 a r t und Jahdebus e n 
greift das Meer tief in das Land ein, die W ese r m ü n d u n g ist 
meerartig erweitert, und eine Inselreihe, der Rest frü¬ 
herer Landstrecken, ist der Küste vorgelagert. 
2. Die Betrachtung der mensch liehen Kultur¬ 
verhältnisse in der Landschaft. 
a. Die Erwerbsverhältnisse in den einzelnen Gebieten und Begrün¬ 
dung ihrer Entwicklung. 
Der nördliche Rand des Wesergebirges und des Harzes. 
Westlich der Weser ist die Gegend, wo die Stadt Osna¬ 
brück liegt, ein in wirtschaftlicher Beziehung wichtiges Gebiet. 
Das niedrige Osnabrücker Bergland birgt Eisenerze 
und Steinkohlen. Eisenerze (Braun- und Spateisenstein) liefert 
der nahe bei Osnabrück gelegene Hügel, Kohlenlager, wenn auch 
von nur geringer Ausdehnung, enthält der nordöstlich von der Stadt 
gelegene P i e s b e r g. Die Eisen- und Kohlengewinnung bildet die 
Grundlage des ziemlich bedeutenden Eisengewerbes von 
Osnabrück (39 929 E.). Ausser E i s e n g i e s s e r e i e n und 
Maschinen Werkstätten giebt es daselbst noch besonders 
Papierfabriken und Baiimwollenwebereien. 
W e s 11 i c h von Osnabrück, in der Nähe der Ems, hat 
sich das IbbenbürenerSteinkohlengebirge abgelagert, 
das einen grössern Kohlenreichtum birgt als der Piesberg. — Stein¬ 
kohlenbergbau. 
Auch östlich der Weser treten Eisen- und Kohlen¬ 
lager auf, erstere bei Gross-Ilsede und P e i n e (10 105 E.) 
an dem Flüsschen Fuse (nordwest!, vom Harze), letztere am Nor d- 
rande derzerstückelten W e s e r k e 11 e , namentlich am 
Deister. Sowohl die Eisen- als auch die Kohlenlager sind 
ziemlich bedeutend. — Eisenbergbau u n d Hüttenbetrieb 
bei G r o s s -11 s e d e und Peine und Kohlenbergbau a m 
Deister. 
Die am Deister lagernde Kohle ist eine Bildung der sekundären 
Zeit, sog. Wealden- (spr. uilden-) Kohle, und von vortrefflicher, anthraciti- 
scher Beschaffenheit. 
Zu noch grösserer gewerblichen Blüte als Osnabrück ist 
in diesem Gebiete infolge des Vorkommens von Eisen und Kohle 
die Stadt Hannover (Í63 593 E., 1. Juli 1891 schon 174 455 E.) 
gelangt, die mit der grossen Vorstadt Linden (28035 E.) und
	        
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