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4. Elsaß-Lothringen hat wichtige Festungen. 
Eine der stärksten Festungen ist Metz. Metz hat nicht nur einen 
Gürtel von Erdwällen, Mauern und Gräben aufzuweisen, sondern ist auch 
in weitem Umkreise mit einer Kette von einzelnen kleinen Festungen oder 
Forts umgeben. In ganz ähnlicher Weise ist auch Straßburg befestigt. 
Zur sachlichen Besprechung. 
a. Welchen Zweck haben die starken Festungen des Reichs- 
landes? Sie sollen den Franzosen den Einfall ins deutsche Reich 
wehren, indem sie wichtige Straßen und Eisenbahnen versperren, auf 
denen die Franzosen leicht ins Innere Deutschlands dringen können. Die 
Straßen, die Straßburg schützt, kennen wir bereits. Nenne uud zeige 
sie noch einmal! Welche Wege aber schützt Metz? (Die, welche von 
Frankreich aus durch Lothringen nach Mannheim, Mainz und Koblenz 
führen! — Moselstraße!) — Welchen Zweck hatten diese Festungen, als 
sie sich noch in den Händen der Franzosen befanden? (Sie sollten den 
Deutschen den Einmarsch in Frankreich erschweren und den Franzosen 
den Einsall in Deutschland erleichtern.) Freilich haben sie im letzten 
Kriege diesen Zweck nicht erfüllt. Inwiefern? — Wie hat man wohl 
dafür gesorgt, daß es uns in einem späteren Kriege mit unseren Festungen 
nicht ähnlich geht, wie es den Franzosen 1870 mit den ihrigen erging? 
(Verstärkung der Befestigungen.) 
b. Hatten denn die Deutschen ein Recht, Elsaß-Lothringen 
den Franzosen wegzunehmen? Gewiß? Die Franzosen hatten es 
ja erst stückweise von Deutschland losgerissen. Straßburg war von 
Ludwig XIV. sogar mitten im Frieden geraubt worden. 
c. Was erinnert wohl noch hente in den Reichslanden an 
die französische Herrschaft? Noch heute reden viele Bewohner die 
französische Sprache. Dies ist besonders in Lothringen der Fall. „Dort 
erblicken wir auch in Kleidung und Lebensweise der Landbewohner noch 
viel französische Art. Die Männer tragen mit Vorliebe die blaue Bluse 
uud die gezipfelte Mütze. Die Frauen schmücken sich gern mit der weißen 
Morgenhaube uud einem hellen über die Brust gekreuzten Schultertuche. 
Die Wohnhäuser sind nicht sehr breit, aber von größerer Tiefe. Grüne 
Holzklappläden (Jalousien) schließen die kleinen Fenster. In der Haus- 
flur weitet sich ein Kamin nischensörmig aus, in dem ein kupferner Kessel 
an einer Kette über dem Feuer hängt. In der Wohnstube aber fehlt 
vielfach der Ofen, dessen trauliche Nähe der Deutsche so ungern vermißt." 
(Schreyer.) — Allerdings ist französische Sprache und französische Art 
in den Reichslanden in Abnahme begriffen. Wie erklärst du dir dies? 
(Schule, Kirche, Militär, Verwaltung.) 
b. 
3tfl: Wie es am Sonntage, am Johannisfest und bei 
Hochzeitsfeierlichkeiten in den elsäßifchen Dörfern zugeht.
	        
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