Full text: Die Heimatkunde als Grundlage für den Unterricht in den Realien auf allen Klassenstufen

15. 
Vlittfraiiktil, Mittelstankk« und ilittnfiimkni. 
Vom 
Gymnasialdirektor Karl Schmelzer, Hamm i. W. 
I. 
Franken war in den ältesten, vorchristlichen Zeiten von 
keltischen Helvetiern bewohnt, die später von suevischen Marko¬ 
mannen bis in die heutige Schweiz hinein verdrängt wurden. 
Der Staatsname Franken erscheint zuerst etwa um das Jahr 
240 n. Chr. am Niederrhein. Von dort drangen die Franken 
im 5. Jahrhundert unserer Zeitrechnung in Gallien ein und 
gründeten das Frankenreich. Im Herzen Deutschlands, in den 
Gegenden, welche wir heute Franken zu nennen pflegen, entstand 
damals das Reich der Thüringer, welches Chlodwig etwa um 
490 den Franken zinsbar machte. Im nächsten Jahrhundert 
schloß sich der nördlich vom Thüringer Walde wohnende Teil 
der Thüringer den Sachsen an, während die südliche, bis an 
die Donau reichende Hälfte des Königreichs in dem Franken¬ 
reiche aufging und seitdem von fränkischen Grafen verwaltet 
wurde. Als im 7. Jahrhundert Awaren und Wenden diese 
fränkisch-thüringischen Länder zu bedrängen anfingen, setzten die 
merowingischen Machthaber für einige Zeit wieder thüringische 
Herzöge ein, von denen einer, Hedan I., seinen Sitz in Würz¬ 
burg genommen haben soll (650). Bald aber wurde die 
herzogliche Gewalt wieder beseitigt und das Land unter dem 
Namen Ostsranken (Francia orientalis) wieder enger mit dem 
großen Frankenreiche verbunden. Als man dann mit dem Namen 
Ostfranken ganz Deutschland zu bezeichnen sich gewöhnte, kam 
für unsere Gegenden der Name Franconia, Klein franken, aus. 
Slavische Stämme (Sorben) wohnten noch um das Jahr 1000 
in den Gegenden von Baireuth und Bamberg 
Die Anfänge des Christentums in den fränkischen Gauen 
sind wohl auf Bekehrungsversuche der Römer und der Gallier 
zurückzuführen. Dauernd wurde das Land dem Christenglauben
	        
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