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Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg befahl 1695 den
Abbruch des Schlosses; nur einige Häuser ließ man stehen und
benutzte sie zu Gefängnissen.
Tie beiden mittleren Ämter in der Westhälfte des Kreises sind
Alswede und Levern. Im ersteren der Amtsitz und der Pfarrort
Alswede, an der Großen Aue in hügeliger Gegend, mit 1156 Be-
wohnern; auf Klee- und Sandboden erzielt man gute Erträge des
Ackerbaues und der Viehzucht; daneben blüht die Leinen-Haus-
industrie und die Cigarrensabrikation. In der Nähe findet sich das
Schwefel- und Schlammbad Fiestel.
Ter Amtssitz und das Pfarrdorf Levern, auf einer Hügelkuppe
zwischen dem Wiehengebirge und den Stemweder Bergen, mit 1133
Bewohnern, hat vorwiegend Moor- und Sandboden; bemerkenswert
sind aber die große Anlage des Lever Waldes und in dem südöstlich
gelegenen Destel mit 1414 Bewohnern die zu Bädern benutzten
Schwefelquellen.
Ten Norden der Westhälfte des Kreises nimmt das Amt Die-
lingen ein. Ter Amtssitz und Pfarrort gleichen Namens mit 929
Eingesessenen, am westlichen AbHange der Stemweder Berge, hat
im Osten und Süden schweren Kleeboden, im Norden und Westen
Sandboden, in der nordwestlichen Spitze nach der Hunte zu auch
große Wiesenslächen; Ackerbau und Viehzucht sind recht ergiebig.
Das Kirchdorf Wehdem mit 1140 Bewohnern am Süd-Abhange der
Stemweder Berge hat Sand-, Marsch- und Moorboden, den letzteren
im Stemmer Moore.
3. Die Grafschaft Ravensberg
mit Abtei und Stadt Herford und die Kreise Herford, Halle,
Stadt- und Landkreis Bielefeld.
1) Aus der Geschickte der Grafschaft Ravensberg bis zur
Herrschaft Brandenburgs und unter der Preußens.
Das Ravensberger Land mit den jetzigen Kreisen: Herford,
Halle, Stadt und Land Bielefeld, unter Ausschluß eines kleinen nörd-
tichen Teiles mit Mennighüffen, Löhne und Gohfeld und der
selbständigen Abtei Herford, aber unter Einschluß einer südwest--
Schulze, H«imatskunde. 12