Full text: Die außerdeutschen Länder Europas (Teil 2)

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XV. Europa im allgemeinen. 
vielen Teilen Rußlands. Das südliche Europa treibt mehr Schaf- und 
Ziegenzucht als Rinderzucht, weil die dürren Grassteppen den Rindern nicht 
genug Futter geben. 
Die meisten Bewohner beschäftigen in der Land- und Forstwirtschaft 
Rußland, Ungarn, Österreich und Italien, sowie Schweden und Dänemark. 
Dies sind die vorwiegend landwirtschaftlichen Staaten. Ihnen folgen Frank¬ 
reich und Deutschland, Holland und die Schweiz. Belgien und England stehen 
in letzter Reihe. 
d) Der Bergbau blüht besonders in den gebirgigen Landschaften, 
denn in den Ebenen liegen die erzführenden oder kohlehaltigen Schichten viel 
zu tief, da sie eingesunken sind. Die meisten Kohlen fördern England und 
Deutschland. Dann folgen Österreich-Ungarn und Frankreich, Rußland und 
Belgien. Sehr kohlenarm sind Italien, Schweden, Holland und Norwegen. 
Eisen gewinnt Deutschland am meisten, dann folgen England, Frank¬ 
reich, Österreich-Ungarn und Belgien. Schweden und Spanien liefem viele 
Eisenerze, die in andern Ländem, besonders in England, Deutschland 
usw. verhüttet werden. Erzreich sind außerdem Spanien, der Ural, sowie die 
Balkanhalbinsel. 
e) Die I n d u st r i e ist zumeist im mittleren Europa und namentlich 
in Großbritannien verbreitet. Hier sind Kohlen und Erze vorhanden und auch 
Wasserkräfte; hier erleichtert das Meer die Zufuhr von Rohstoffen und Nah¬ 
rungsmitteln, sowie die Abfuhr von fertigen und halbfertigen Erzeugnissen. 
In England und Schottland sind die meisten Bewohner in der Industrie 
tätig, dann folgen die Schweiz und Belgien. Hierauf kommen Deutschland 
und Frankreich. Weit weniger Bewohner beschäftigen in der Industrie Nor¬ 
wegen und Dänemark, Österreich und Italien, Schweden und Rußland, 
Ungarn und die Balkanländer. Die meisten groß-gewerblichen Erzeugnisse 
liefert Großbritannien, dann folgen Deutschland, Frankreich Rußland, Öster¬ 
reich-Ungarn. 
t) Der Handel blüht vorwiegend in den Staaten, welche Zugang 
zum Meere haben. England hat den größten Handel; ibm folgt Deutschland. 
Frankreich, Holland und Belgien haben einen mittleren Außenhandel. Noch 
bedeutend geringer ist er bei Österreich-Ungarn, Rußland und Italien. Die 
atlantischen Staaten: England, Deutschland, Belgien und Holland nebst 
Frankreich haben den bedeutendsten Welthandel; Portugal und Spanien haben 
ihren früheren Welthandel zumeist an England verloren, dämm stehen sie 
jetzt so weit zurück. 
England besitzt die größte Handelsflotte, die deutsche steht 
an zweiter Stelle. Ihr folgen die norwegische und französische; dann kommen 
die russische und italienische, die schwedische, dänische und holländische; die 
österreichische, ungarische und belgische sind noch kleiner. Die Portugiesen und 
Spanier haben sich wiederum von den Engländern zurückdrängen lassen. 
Sonst haben die Staaten am Meere auch die größte Handelsflotte, zumal 
wenn sie noch eine lebhafte Industrie haben. Denn die Industrie braucht 
viele fremde Rohstoffe und muß viele Erzeugnisse übers Meer versenden. 
Dazu sind England, Deutschland, Norwegen, Frankreich so dicht bevölkert, 
daß sie Nahrungsmittel einführen müssen. Das alles vermehrt den Außen¬ 
handel. 
g) D i e Fischerei wird teils in Binnengewässern, teils auf der See 
betrieben. An der Seefischerei haben Norwegen, England, Holland und
	        
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