Full text: Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe

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das Bistum Minden wurde. Im Verlaufe des Krieges erfochten sie 
als Verbündete des Bischofs Johann von Hildesheim und des 
Herzogs Heinrich von Lüneburg über die Herzöge Heinrich von 
Brannschweig-Wolfenbüttel, Erich von Kalenberg-Göttingen und den 
Bischof Franz von Minden, des ersteren Bruder, auf der Heide bei 
Soltau einen glänzenden Sieg (1519). Franz von Minden flüchtete 
nach Wolfenbüttel und konnte erst nach zwei Jahren in sein Land 
zurückkehren, das solange die Grafen Anton und Johann von 
Schaumburg besetzt hielten. Kaiser Karl V. sprach über die Sieger 
die Reichsacht aus. Für Anton und Johann erwirkte jedoch der 
begeisterte Anhänger Luthers, der Landgraf Philipp der Großmütige 
von Hessen, dem sie merkwürdigerweise bereits 1618 etwa die Hälfte 
der Grafschaft (die Amter Rodenberg, Hagenburg uud Arensburg) 
als Lehen übergeben hatten, die Lossprechung bei dem Kaiser und 
den Reichsfürsten. Johann erhielt durch seine Gemahlin Cordula 
als Heiratsgut die Herrfchaft Gehmeu int Müusterscheu. Beide 
Brüder siud in der Stiftskirche zu Obernkirchen beigesetzt worden 
und so auch im Tode vereint geblieben (S. 84). Antons Witwe, 
Anna, geb. Gräfin von Schönberg (^ 1533), hatte ihren Wohnsitz 
auf der Schaumburg (S. 142). Von ihr berichtet die Geschichte, 
daß sie alle dort aufbewahrten Urkunden und Schriften verbrannt 
habe, weil sie mit ihren Schwägern in Feindschaft lebte.
	        
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