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keine Nationaltracht, sondern meist einfache, bürgerliche Kleidung
(bei den Frauen in Wölpinghausen finden sich noch vereinzelt
eigenartig gestickte Mützen). Statt des landesüblichen Maike heißt
es hier Dirn, statt mi und di aber meck und deck. Diese
Eigentümlichkeit wird damit erklärt, daß die Bewohner der Meer-
Niederung in alter Zeit einem anderen germanischen Volksstamme
und Gau angehörten. Die Frauen haben vielfach strohgelbes Haar.
Sie müssen gewöhnlich tüchtig mitarbeiten. Durch das übliche
Kiepentragen bildet sich bei ihnen nicht selten eine schlechte Körper-
Haltung aus. An männlichen Vornamen sind gebräuchlich : Dietrich,
Konrad, August, Heinrich, Wilhelm, an weiblichen: Doris (Dora),
Sophie, Marie, Minna, Emma.
Die Seeprovinz ist dem Verkehr durch eine Kleinbahn ange-
schlössen, die Steinhnder Meerbahn (S. 44). Mit der Kreisstadt
Stadthagen ist die Verbindung durch eine Chaussee hergestellt. Diese
läuft von Hagb. durch die Schier uach Auhagen, trennt sich im Dühl-
holz von der Straße Sachsenhagen-Lindhorst und geht über das
sogen. Bellersche Feld au Lüdersfeld und Probsthagen entlang aus
Stadthagen zu. Vou Stadthagen ist Steinhude ruud 20, Hagenburg
rund 16 km entfernt. Nach der Stadt Wunstorf führt von Stein-
Hude eiue Chaussee über Großenheidorn, eine andere über Altenhagen.
Aufg. Welche Rohstoffe werden in der Weberei verarbeitet? —
Welche Kunstprodukte stellt man aus ihnen her ? — Welche
Beschäftigungen hängen mit der Webereiindustrie zusammen ?
— Welche Rohstoffe werden in der Brauerei, Brennerei, Loh¬
gerberei usw. verarbeitet ? — Wert der Arbeitsteilung! —
Vor- und Nachteile der Hausarbeit! — Gesamtbild: Stelle
die Berge, Gewässer und Ortschaften der Niederung im N un¬
seres Landes zusammen ! — Zeichne dieses Gebiet!
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