Kasimir III. von Polen und Johann von Böhmen. 13
Kasimir III. von polen und Johann von Sölimeu. Obgleich der Polen-
könig förmlich auf Schlesien verzichtet hatte, machte er sich doch gern in diesem
Lande etwas zu schaffen und drang mit seinen Truppen verwüstend und ver-
Heerend vor. Da verfolgte ihn einst Johann und schloß ihn in der Stadt
Krakau ein. Hier soll Kasimir den siegreichen Böhmen aufgefordert haben,
durch einen ritterlichen Zweikampf ihre Sache zu entscheiden. Johann, der auf
einem Auge blind war, soll ihm haben sagen lassen, er sei bereit, die Forderung
anzunehmen; doch müsse er sich zuvor ein Auge ausstechen lassen, damit er nicht
etwas vor ihm voraus habe. Der Zweikampf unterblieb, da Kasimir auf diesen
Vorschlag nicht einging, und beide Fürsten machten Frieden.
Die Geißelbrüder und die schwarze Pest. Nach Ehrhardt.
Karl IV. (1346—1378); Flagellanten, Pest und Tenrnng in Schlesien.
Auf Johann folgte 1346 sein Sohn Karl IV., der im November 1348 nach
Breslau kam und sich von den daselbst versammelten Fürsten und Ständen
huldigen ließ; er hielt mit ihnen eine gemeinsame Beratung, den zweiten
schleichen Fürstentag. So bemüht der König um sein Land war, so weise
und verständig er für seine Unterthanen sorgte, so ging es im Lande doch nicht
so, wie er wünschte. Die schreckliche Pest, die in den Jahren 1348, 1349 und
1350 in Deutschland und mehreren andern Ländern Europas wütete und in
diesen drei Jahren fast den dritten Teil der Menschenzahl Europas hinweg-
gerafft haben soll, hat auch in Schlesien entsetzlich viel Opfer gefordert. Die
Kranken, welche von der furchtbaren Krankheit, die man auch den schwarzen