Die Schlacht auf den Pfaffendorfer Höhen bei Liegnitz. 341
Reiter vom Pferde nnd trieb mehrere Regimenter in wilder Flucht vor sich her.
An einigen Stellen, wo das wackere Regiment vorzugsweise bedrängt wurde,
brachte ihm die herbeieilende Kavallerie im Augenblicke der Not rettende Hilfe
und befreite bei dieser Gelegenheit einen Teil der durch die österreichische Reiterei
kurz zuvor gemachten Gefangenen.
Die Flucht der feindlichen Kavallerie brachte bald auch die Infanterie des
rechten österreichischen Flügels vollends um ihre Haltung; sie wich überall und
floh in Zerstreuung hinab iu das Katzbachthal, wo sie sich zum Rückzug sam-
melte, der früh gegen 6 Uhr mit Ordnung erfolgte.
Friedrich der Große und das Regiment Bernburg.
In weiser Mäßigung widerstand der König der Versuchung, den Feind
zu verfolgen und weitere Früchte des Sieges zu erzielen, denn er wußte noch
nicht, wie Zieten mit dem Feldmarschall Daun fertig geworden war.
Als sich Daun überzeugt hatte, daß der König sein altes Lager aufgegeben
habe, beschloß er, über die Katzbach zu gehen und die Preußen zu verfolgen.
Um 4 Uhr morgens schon war Liegnitz mit Kroaten und Husaren besetzt. Kurze
Zeit darauf wollte Daun einen Angriff auf Zietens Abteilung machen; aber
der Übergang über das Schwarzwasser machte den Österreichern Schwierigkeiten,
und die übergegangene Kavallerie empfing Zieten mit einem kräftigen Kartätschen-
feuer und einigen Schwadronen von Husaren und Dragouern so, daß sie sich eiligst
zurückzog. Neue Versuche mißlangen, selbst Daun vermochte nichts auszurichten;
es kam zwischen Zieten und Daun zu keinem ernsten und andauernden Kampfe.
So war Preußens Friedrich der überall drohenden Gefahr wieder ent-
gangen. War auch der glückliche Ausgang der Schlacht kein solcher, daß er