Full text: Bilder aus dem Gebirge und Berglande von Schlesien und den Ebenen in Posen von der Oder bis zur Weichsel (Bd. 8)

Steinkohlen. 57 
Steinkohlen. Aus den amtlichen Berichten erfahren wir, daß Schlesien 
seit 1769 bereits über 4000 Millionen Zentner Steinkohlen geliefert 'hat. 
Bei solch bedeutenden Förderungen drängt sich unwillkürlich die Frage auf. wie 
lange der schlesische Steinkohlenvorrat noch ausreichen wird? Von Fachmännern 
ist berechnet worden, daß Schlesien noch auf Jahrhunderte hinaus den Bedarf 
an Steinkohlen bei steigender Förderung zu liefern vermag, und daß dieselben, 
welche man in zutreffender Weise mit dem Namen von schwarzen Diamanten 
bezeichnet hat, auf lange, nicht absehbare Zeit als eine Quelle provinziellen 
Wohlstandes und als Grundlage vielfacher industrieller Thätigkeit zu betrachten 
sind. Interessant dürfte ein kurzer Auszug aus den amtlichen Berichten über 
die schlesische Kohlenproduktion sein, weil sich aus Zahlen am besten erkennen 
läßt, was hier mit der Zeit gewonnen wurde. Danach betrug an Steinkohlen 
in Oberschlesien 
in Niederschlesien 
also in ganz Schlesien 
die Zahl der 
die Zahl der 
die Zahl der 
die Zahl der 
in den Jahren 
zu Tage ge- 
förderten 
«> 
zu Tage ge- 
förderten 
die^Zahl 
im Werte 
Werke 
Arbeiter 
Tonnen 
Ä 20 Zentner 
i 
Arbeiter 
Tonnen 
ä 20 Zentner 
Tonnen 
Mark 
1769 
367 
3200 
3567 
13 500 
1779 
— 
— 
794 
— 
— 
17 000 
17 794 
76 047 
1789 
— 
— 
9167 
— 
— 
70214 
79381 
293013 
1799 
18 
619 
38 546 
54 
916 
116190 
154 736 
611793 
1809 
— 
— 
82 306 
— 
— 
133514 
215820 
976506 
1819 
30 
946 
153382 
32 
1237 
183890 
337 272 
1404153 
1829 
47 
1562 
250318 
38 
1474 
187 454 
437 772 
1725633 
1839 
71 
3167 
440864 
35 
1994 
234407 
675270 
2778477 
1849 
73 
5615 
915936 
41 
2694 
359 481 
1 275417 
5509317 
1859 
86 
12838 
2333627 
43 
4687 
773 003 
3106630 
13965315 
1869 
112 
23096 
5 555333 
40 
8056 
1411140 
6 966 473 
34 945770 
1879 
106 
30 573 
8909 903 
47 
10 487 
2 278084 
11196987 
47 900 044 
1880 
103 
32 290 
10016520 
45 
12 533 
2640 244 
12656764 
57186762 
von 1769—99 
— 
— 
256712 
— 
— 
1458682 
1715394 
6615408 
„ 1800—29 
— 
— 
4 592338 
— 
— 
4 970 596 
9 562 934 
38140722 
„ 1830—49 
— 
— 
10476758 
— 
— 
5231140 
15707 898 
64907 442 
„ 1850—69 
— 
— 
57 372314 
— 
— 
16 668 589 
87 040 903 
320 975 559 
„ 1870—79 
— 
— 
77642625 
— 
— 
21120517 
98763142 
605004156 
1880 
— 
— 
10016520 
— 
— 
2640244 
12656764 
57186762 
Es wurden also Steinkohlen zu Tage gefördert von 1769 — 1830: in 
Oberschlesien 160357 267 Tonnen oder 3207 145340 Zentner, in Nieder- 
schlesien 52 089 768 Tonnen oder 1 041 795 360 Zentner, im ganzen 
Schlesien 212447 035 Tonnen oder 4248940700 Zentner im Werte von 
1092 830 049 Mark. 
Die Leistungsfähigkeit der fchlesischen Kohlengruben ist demnach in der 
letzten Zeit bedeutend gestiegen; die Kohlenverkaufspreise aber sind in den letzten 
Jahren gesunken, weil infolge der massenhaften Produktion das Angebot größer 
war als die Nachfrage und der Verbrauch, und weil mit der fchlesischen Kohle 
die englische in Konkurrenz tritt, obgleich diese an Heizkrast und Brennwert 
die schlesische nicht etwa übertrifft. 
Die EntWickelung des Braunkohlenbergbaues in Schlesien fällt in eine 
viel spätere Zeit, als die des Steinkohlenbergbaues. Wenngleich Braunkohlen
	        
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