Full text: Aus der Zeit der Erniedrigung (H. 69)

22 Klage über die Handelssperre 
Es trifft aber diese Beschwerde nicht bloß einen Zweig des Verkehrs, son¬ 
dern aller Handel und Wandel zu Lande wie zu Wasser wird bedrückt, ge¬ 
stört, gehemmt, da die Untersuchungen, die erforderten Zeugnisse, die Ab¬ 
gaben, auch von unverbotenen waren, nebst den erhöhten Postgeldern alles 
Gewerbe und Mitteilung, selbst von wissenschaftlichen und häuslichen Ge¬ 
genständen, aufs äußerste beschweren und einschränkender sich nun noch 
nicht von dem weitläufigen Einflüsse des alles belebenden Handels über¬ 
zeugt hat, der kann aus der jetzigen (Erfahrung von gegenseitiger Wirkung 
der Handelssperre den Augenschein nehmen. Unter Kaufleuten überall Ban¬ 
kerotte, da einer, der zu zahlen aufhören muß, notwendig andere mit stürzt. 
Der Kaufmann aber ist es nicht allein, der zugrunde geht, auch nicht die¬ 
jenigen, welche von ihm zunächst abhängen, Makler, Buchhalter, Schiffer, 
Bootsleute, Packer und allerlei Arbeiter, deren Nahrungswege nun verstopft 
find. (Es ist das Verhältnis von diesen zu allen übrigen (Bewerben, welches 
das Elend so groß und so allgemein macht, wer Dienste leistet und 
sich dadurch nährt, bis auf die, welche die nötigsten Bedürfnisse, Hausgeräte, 
Kleider und Schuhe liefern, fangen an zu darben. Huch dem Fischer ist sein 
Gewerbe gehemmt und dem Staate zugleich diese Schule der Seefahrt ge- 
stört./LlMch erstreckt sich der Nachteil auch über den Landbauer, den wTn- 
zer usw. Huch diese müssen die Hände sinken lassen, da ihnen der aufmun¬ 
ternde Hbfatz des hervorzubringenden gehemmt ist, und die versäumte Be¬ 
arbeitung desBodens ist auch für folgendeZahre nicht gleich wieder zu ersetzen. 
wie kann also der Kontinent diese Lage der Sachen ferner aushalten? 
wie können dabei noch andre Lasten und Hbgaben getragen werden, da 
die (Quellen des Einkommens verstopft find? 
Fürsten, Vorsprecher eurer Untertanen! Die ihr deren Elend seht, .. . 
zu euch erhebt sich die Hoffnung der Bekümmerten: Ihr werdet von allen 
Seiten her das Flehen der Völker zu den (Dhren Sr. Majestät des Kaisers 
Napoleon bringen, der gewiß nicht von der Wahrheit dieses Zustandes un¬ 
terrichtet ist, damit er diese gar zu harten Bande lösen möge. Ein so großer 
Geist wird andre, besser gelingende Maßregeln finden, um zu feinem Zwecke 
zu gelangen... . 
IV. Erhebungen von 1809. 
Armeebefehl der Erzherzogs Karl vom 6. April 1809?) 
Huf euch, meine teuren Waffengefährten, ruhen die Hugen der Welt 
und aller, die noch Sinn für Nationalehre und Nationaleigentum haben. 
3hr sollt die Schmach nicht teilen, Werkzeuge der Unterjochung zu werden. 
3hr sollt nicht unter entfernten Himmelsstrichen die endlosen Kriege eines 
zerstörenden (Ehrgeizes führen. 3hr werdet nie für fremdes 3ntereffe und 
fremde Habsucht bluten. (Euch wird der Fluch nicht treffen, schuldlose völ- 
1) voß, Seiten. XX, 444f.
	        
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