5
Franken — mit seinen Hauptsitzen am Niederrheine und im nördlichen
Gallien — unter den Königen der ersten Dynastie, der Merovinger,
bald als das hervorragendste und herrschende. Ihm werden im Laufe des
VII. und VIII. Jahrhunderts alle übrigen deutschen Stammreiche, das der
Burgunder, der Thüringer, Friesen und Bojoarier, so wie die
der slavischen Karantanen und der Soraben unterthänig oder zinsbar.
Nur die Sachsen behaupten ihre Unabhängigkeit.
Das Reich der Franken zerfallt nach mannigfachen vorübergehenden
Theilungen endlich in die vier Haupttheile von Aquitanien, Burgund,
Neustrien und Austrasien; und zu letzterem gehörten jene Gebiete,
die innerhalb der heutigen Gränzen Deutschlands dem Scepter ihrer Könige
gehorchten.
Die in der Geschichte merkwürdigen Orte, ferner die wichtigsten und
ältesten Pflanzstätten des Christenthums finden sich auf der Karte. Die
Begränzung nach den Hauptabtheilungen. Völkernamen, die um die Mitte
des VIII. Jahrhunderts bereits der Geschichte angehörten, ältere Gränzen
u. s. w. sind entsprechend in Schrift und Farbe ausgezeichnet.
Nr. m.
Deutschland unter den Karolingern.
Das Reich Karl’s des Grossen und der Vertrag von Verdun 843.
Der oben befindliche Holzschnitt zeigt nicht allein die grösste Ausdeh¬
nung vom Reiche Karl’s des Grossen, nach der Angabe Eginhardts, sondern
auch die, durch den Vertrag von Verdun bereits auf nationeller Grund¬
lage beschlossene Theilung desselben in ihren Hauptzügen.