Full text: [3. historisches Werklein] (3. historisches Werklein)

Fürsten, und sprach : Sehet das Zeichen unsrer 
Erlösung ! Sehet die Zierde , und die Stütze al¬ 
ler Reiche! Mit diesem Zepter will ick den Unter- 
thanen Reckt sprechen > und die Reichsfeinde 
schlagen. Er sprachs , und küßte das Kreuz, und 
gabs den Andern zu küssen, die es willig thaten, und 
nun ohne Widerrede huldigten. 
Eberhard der Zänkische, Herzog vonWürtem- 
berg) und Ottokar König in Böhmen waren Ru¬ 
dolfs vorzügliche Feinde ; der Erste war bald ge- 
demüthigt; der Zweyre gab ihm langer zu schaffen. 
Ottokar weigerte sich , Rudolfen als Kaiser zu er¬ 
kennen - Und ihm zu huldigen ; zudem hatte er Oe¬ 
sterreich / und andere Lander wider alles Recht an sich 
gerissen , und wurde von den Oesterteichern, Steuer¬ 
markern , und andern seiner tyrannischen Regierung 
wegen bey dem Kaiser angeklagt, Rudolf berief 
ihn dann auf den Reichstag ; er stellte sich aber nicht, 
und war noch verwegen genug, dem Kaiser durch 
seinen Gesandten öffentliche Beschimpfungen zu sa¬ 
gen , und die Gesandten des Kaisers wider alles 
Völkerrecht aufhangen zu lassen, 
Rudolf rückte also mit einem Heere in Oester¬ 
reich , und zwang die Wiener, Ottokarens Anhän¬ 
ger , zur Uebergabe, den stolzen König selbst Zur Un¬ 
terwerfung , und Huldigung, bey der die Vorhänge 
des Gezeltes , unter dem die Handlung geschah , auf 
einmal berab fielen, und Ottokaren den Kaiserlichen 
und Böhmen zu den Knieen des Kaisers liegend 
zeigten - der nun mit Böhmen - Und Mahren her 
lehnet
	        
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