Full text: [3. historisches Werklein] (3. historisches Werklein)

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lehnet wurde, Oesterreich und Steuermark aber 
abtceten mußte. 
Dieser Schimpf schmerzte Ottokarens stolze Ge- 
mahlinn so sehr, daß sie nicht ruhte, brs sie den Kö¬ 
nig bewog , mit einem neuen Heere in Oesterreich 
einzufallen. Es kam dann im Marchfelde zu einem 
Haupttreffen , in dem 14000 Böhmen niederge- 
macht, und Ottokar selbst von einem steuermarki- 
scheu Ritter erschlagen ward. So fiel dann Böh¬ 
men , und Oesterreich mit den anhangenden Lan¬ 
dern , Steuermark , Kram, der windilchen Mark, 
und Porlenau in die Hände des gerechten Siegers, 
der auf dem Reichstage zu Augsburg mit Einwilli¬ 
gung der Reichsstande seine Söhne Albert, und Ru¬ 
dolf damit belehnte. 
Istebrigens gab sich Rudolf alle Mühe, das 
Faustrecht aufzuheben; zu welchem Ende er den 
Landfrieden zweymal verkünden , in Schwaben und 
Franken vierzig, in Thüringen über sechzig Raub- 
schlöffer zerstören , und bey Erfurt mehreren Land¬ 
raubern die Köpfe abschlagen ließ. 
Dieser ruhmvolle Kaiser zeichnete sich auch durch 
seine Ehrfurcht, und Wohlthatigkeir gegen die Kir¬ 
che , und durch die feurigste Andacht gegen das hei¬ 
ligste Sakrament des Altares aus. Da er noch als 
Graf auf der Jagd einem alten Priester begegnete, 
der mit der heiligsten Wegzehrung zu einem Sterben¬ 
den gierig , gab er ihm auf der Stelle sein Pferd, 
und begleitete ihn zu Juß bis zurHrure des Kranken, 
und von dieser in die Kirche zurück, uuO nahm das 
Pferd mcht mehr an , indem es den Herrn des Him¬ 
mels ,
	        
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