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Kurrheinischer Kreis.
3) Das^ Erzstift Lölln.
(Von der Reichsstadt LöUn so genannt.) Es
wird in das (Dber-undNiederstifcabgetheilt, wo»
von das erstere an Weinen sehr fruchtbar, und un¬
ter diesen der sogenannte Bleichere, der oft für
Burgunder ausgegeben wird, sehr berühmt ist;
das letztere aber hat guten Ackerbau- F-achenmh.
etwa 60 HZ M. und Volksm. 86,000 Einw. Der
Erzbs. ist des h. r. R. Erzkanzler durch Italien
und der Zte geistliche Kurfürst (jetzt Maximilian
Franz Taoe r, Bruder des regierenden Kaisers
Leopold I l. geb. 1756. Kurfürst seit 1784»)
und N zugleich Bischofvon Münster und
Deutschmeister. Er hat überhaupt etwa 1'620,000
Thlr. jährliche Einkünfte und hält auf 15,000
Soldaten — Die herrschende Religion ist die
katholische, allein der Erzbischof und die Geistli¬
chen äussern sehr aufgeklärte und tolerante Grund¬
sätze; auch geschieht viel für die Wissenschaften.
Bonn, Residenzstadt und Fest, am Rhein, mit
12.000 Einw. und einer Akademie.
Rens oder Reuse, merkw. wegen des Rönigsstuhls,
wo sich sonst die Kurfürßen zuweilen versammelten,
um sich über die Königs-und Kaiserwahl vorläu¬
fig zu berathschlagen.
Andernach; Lehl, mit dem Sauerbr. Tönnisstein
und Heilbrunn; Fülpich, od. Zülch, uralt. tTuys
oder Neuß, alt; Rheinberg, Alpen.
Es gehören ferner auch zu Kölln
a) Das Hcrzogthum westphalen. (70 AM. und
100.000 Einw.) mit guten Fischereyen, Viehwei¬
den, Waldungen und Bergwerken. Es hat dem
westphäl. Kreiße seinen Namen gegeben; gehört
aber nicht dazu, hat seine eigne Verfassung und
Grundgesetze und wird in 4 Quartiere eiugetheilt.
Rhüden; Areneberg; Sradtberg; Brilon; Werl.
Dz b) Die