Full text: Allgemeines Realienbuch

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Kraft gewinnt, das verliert man auf der anderen an Wege. In bei¬ 
den Schenkeln wird doch dieselbe Arbeit geleistet. 
e) Die hydraulische Presse gebraucht man, schwere Lasten zu 
heben, Tabak-, Watte- und andere Warenballen vor dem Transport 
zusammenzupressen, Dampfkessel aus ihre Festigkeit zu prüfen usw 
Man füllt dazu den Kessel mit Wasser und übt dann mit einer hydrau¬ 
lischen Presse auf das Wasser einen größeren Druck aus, als der 
Kessel später aushalten soll. 
Die Feuerspritze. (Fig. 8.) a) Bei der Feuerspritze stehen zwei 
Druckpumpen in einem Wasserkasten, und dazwischen ist ein Herons- 
ball angebracht, der für beide Pumpen Steigrohr ist und Windkessel 
heißt. 
b) Soll die Spritze ar 
beiten, so muß der Kasten 
Wasser enthalten. Nun arbei¬ 
ten die Pnmpen abwechselnd: 
hebt sich der eine Kolben, so 
senkt sich der andere. Wenn 
der Kolben sich hebt, tritt 
Wasser in das Pnmpenrohr, 
und wenn er sich senkt, drängt 
er das vorher eingetretene 
Wasser in denWindkessel. Hier 
wird die eingeschlossene Lust 
treibt das Wasser heraus. 
Dadurch, daß beide Pumpen arbeiten, kann die Spritze ohne Unter¬ 
brechung Wasser geben. 
III. Von den Molekularkräften. 
Kohäsion. a) Will man ein Stück Holz zerbrechen, so ntuß 
man Kraft aufwenden. Taucht man die Hand ins Wasser, so ist 
weniger Kraft notwendig, und läßt man Ammoniakwasser offen stehen, 
so verbreitet sich das Ammoniakgas von selber durch das ganze 
Zimmer. 
b) Holz, Wasser und Ammoniakgas, überhaupt alle Körper, be¬ 
stehen aus lauter kleinen Teilchen, die man Molekeln oder Mole¬ 
küle nennt. Man hat berechnet, daß ein solches Teilchen Kohlen- 
> säure Milliontelmillimeter Durchmesser hat; zu einem Kubikmilli¬ 
meter Kohlensäure 1 gehören also 68 000 Billionen Molekeln. Zwischen 
diesen Teilchen ist eine Anziehungskraft wirksam, die man Zusammen¬ 
hangskraft oder Kohäsion nennt. Bei unseren Versuchen wird die 
Kohäsion durch die Muskelkraft überwunden; wir erkennen dabei, daß 
Holz eine starke, Wasser eine schwache und Ammoniakgeist gar keine 
Kohäsion hat. Nach der Stärke der Kohäsion unlerscheidet man ge¬ 
wöhnlich feste oder starre Körper, Flüssigkeiten und Gase, die aber
	        
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