fullscreen: Lesebuch für die Oberklassen evangelischer Elementarschulen in Elsaß-Lothringen

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gehabt. Das Friedensfest nach Beendigung des dreißigjährigen Krieges 
hat er den 10. Dezember 1648 mit gefeiert; er starb ein Jahr später. 
Wangemann. 
3. Auf Gott und nicht auf meinen Rat. 
Der Verfasser dieses Liedes ist der Leipziger Professor Christian 
Fürchtegott Gellert, geboren den 4. Juli 1715 zu Haynichen im 
Erzgebirge, wo sein Vater 50 Jahre lang Prediger war. Er war 
einer der ersten, die auf den Wert der alten Kirchenlieder wieder 
aufmerksam machten. Seine geistlichen Lieder und Gesänge, 54 an 
der Zahl, erschienen im Jahre 1757, gerade in einer Zeit, wo sich 
sein Vaterland in großer Bedrängnis befand. Wer vermag den Segen 
zu berechnen, den seine Lieder gestiftet haben! Wie viele Schwache 
haben sich Vertrauen zu Gott in ihr Herz gesungen durch das Lied: 
„Auf Gott und nicht auf meinen Rat will ich mein Glücke bauen!“ 
Wie viele Weltkinder mögen schon erschüttert worden sein durch den 
Gedanken an Tod und Gericht, den Gellert in dem Liede weckt. 
„Meine Lebenszeit verstreichtl“ Wie viele Glückliche und Unglückliche 
haben die Tage ihrer Leiden und Freuden begrüßt mit dem Gellert— 
schen Morgengesang: „Mein erst Gefühl sei Preis und Dank!“ Wie 
viele redliche Arbeiter sind vor dem Beginn ihres Tagewerks vor den 
Thron Gottes getreten mit der Bitte desselben Liedes: Laß deinen 
Segen auf mir ruhn!“ Wie oft hat in unserer Zeit, wo das Wort 
Gottes in den meisten Familien ein vergessenes Buch ist, der fromme 
Gellert das Zeitalter beschämen müssen mit dem Worte: „Halt fest 
an Gottes Wort; es ist dein Glück auf Erden und wird, so wahr 
Gott ist, dein Glück im Himmel werden!“ 
Gellert starb den 18. Dezember 1769. Als in der Krankheit 
seine Schmerzen aufs höchste zu steigen schienen, rief er aus. „Ach, 
welche Schmerzen!“ — setzte aber gleich hinzu: „doch was sind sie 
gegen diejenigen, welche mein Erlöser erduldet hat? Er wurde unter 
den Seinigen verspien, und mich Unwürdigen liebt mein Fürst.“ Von 
seinen Freunden, welche an sein Krankenlager geeilt waren, begehrte 
er keine andere Hülfe als ihr Gebet und ihren Zuruf, wenn seine 
Schmerzen so heftig wurden, daß er selbst nicht immer mit gleicher 
Inbrunst beten konnte. „Ich kann nicht viel mehr fassen,“ sagte er 
in seinen letzten Stunden; „aber rufen Sie mir nur den Namen 
meines Erlösers zu! wenn ich den nenne oder höre, so fühle ich 
eine neue Kraft und Freudigkeit in mir.“ So nahte denn unter Ge— 
bet und Flehen zu Gott der letzte Tag seines Lebens und fand ihn
	        
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