Die Lust. 327
fett hineinfallen ließ, eS auf einmal in Brand steckte, so
daß er sich mit genauer Noth retten konnte.
Die brennbare Luft ist dem menschlichen Körper eben so
gefährlich, als die fixe. Ihr müsset daher alle Oerter vm
meiden, die mir solcher Luft angefüklt sind. Dagegen hak
diese Luft wiederum mannigfaltigen Nutzen; denn erstlich
geoeyhen sehr viele Gewächse darinn am besten. Es saugen
neml-ch die Gewächse das Brennbare ein, und die um die
Moräste herum wachsenden Pflanzen scheint der Allgütige
gerade deswegen dahin gepflanzt zu haben, damit sie die
Luft reinigen sollen. Einen andern Nutzen der brennbaren
Luft kennet Ihr nun schon in der Entdeckung der Luftma,
schinen. Ferner gewährt sie jetzt den Feuerwerkern einen
großen Vortheil: denn man kann Mörser, Kanonen:c. mit
brennbarer Luft laden. Auch hat im I. 1786 ein Gelehrt
ter in Prag, Namens Renner, ein Feuerzeug erfunden,
das bloß aus brennbarer Luft besteht. Wenn man die darr
an befindliche Schraube nur einmal umdreht, so hat man
augenblicklich Feuer. — Ich könnte Euch noch verschiedene
andere Luftarten nennen; wir Habenaber noch viele nützliche
Dinge zu lernen, auch muß ich Euch, ehe wir werter gehen,
noch etwas weniges vom Nutzen der Luft überhaupt sagen.
Kein lebendiges Geschöpf kann sein Leben forrsetzen, ohne
Luft: denn dies Element ist uns so nöthlg, als das Wasser
dem Fisch. Daher, lieben Kinder, ist es gar nicht gleich
viel, was für Lust und wie viel derselben wir genießen:
wir müssen sie sorein, als möglich, und so oft, als
nur immer geschehen kann, zu genießen suchen. Enge,
kleine, niedrige, mit unbedeutenden, wohl gar das ganze
Jahr durch verschlossenen Fenstern versehene Zimmer auf
dem Lande, worin sich oft sämmtliche Hausgenossen, auch
7£ 4 wohl