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Naturlehre. 
wohl einige Hunde und Katzen befinden; worinn Wäscht 
getrocknet und geplättet, Flachs gedörrt wird, und nasse 
Kleidungsstücke am Ofen hängen; worinn fast alle Bewoh« 
ner zu.'gleicher Zeit Taback rauchen; worinn vielleicht noch 
andere Dämpfe und Ausdünstungen von Kohlen, vom rau» 
chenden Ofen, von der frisch, getünchten Wand, von den 
übriggebliebenen Speisen befindlich sind; worinn wohl einige 
Personen des Hauses schlafen: in einer solchen Stube, 
Kinder, was mag da wohl für eine Luft wohnen; ganz ge« 
wiß keine reine, sondern fixe und brennbare zugleich, und 
also wahres Gift. Selbst in der Natur würden wir beyde 
Luftarten sehr häufig haben, wenn nicht Gott dem Wasser, 
und besonders dem wohlthätigen Gewitterregen, befohlen 
hätte, ne in erstaunlicher Menge zu verschlucken; den Mil« 
lionen Pflanzen geboten, sie durch ihre feinen Kanälchen 
einzusaugen; dem Blitze und überhaupt dem Gewitter auf« 
getragen, sie zu verdünnen, und dem Sturmwinde die 
Pflicht aufgelegt hätte, sie zu verjagen. Durch diese all« 
mächtige Anstalt bekommen wir fast immer reine Luft, und 
wem unter Euch, lieben Kinder, seine Gesundheit lieb ist, 
der suche sich diese reine Luft, durch öftere Bewegung im 
Freyen, durch tägliche Oefnung der Fenster in den Wohn, und 
Schiafziinmern und durch beständige Entfernung aller stark 
ausdünstenden und Dampf machenden Dinge zu ve schaffen. 
Wie rödtlich unreine, eingesperrte und aus einer Menschen« 
lunge in die andere gegangene, wieder verschluckte und aufs 
neue ausgeathmete Luft sey, will ich Euch nur kürzlich mit 
einem wahrhaftigen Deyspiel beweisen. Im Jahr «754 
ließ ein grausamer Regent irt Ostindien, Namens Suva« 
jah Dowlah ganz unoermuthet 146 englische Soldaten in 
ein enges Zimmer sperren, das nur 20 Fuß ins Gevierte, 
und zwey kleine Fensteröfnungen hatte. Dies Zimmer hieß
	        
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