Full text: Die Geschichte der Römer und der mit ihnen in Beziehung getretnen Völker (Bd. 1, Abth. 2)

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mit den neuen Ansichten von Welt und Staat befreundet hatten, 
eben die begeisterte Anhänglichkeit einflößte, wie das katholische 
Kirchen- und Mönchsthum der altgläubigen Masse des Volks. 
Jndeß blieben die Bemühungen der Vaterlandsfreunde lange Zeit 
ohne Erfolg. Der Hauptsammelplatz der Liberalen war Cadix. 
Mehrere empörende Maßregeln der Regierung brachten dort das 
unter der Asche glimmende Feuer zum Ausbruch. In der Hoff- 
nung, ihren alten Einfluß auf die Volksmasse nicht ganz einge- 
büßt zu haben, griffen die Liberalen zu den Waffen, wurden aber 
bald von der machtigeren Partei des von Pfaffen und Mönchen zur 
blinden Wuth getriebenen Pöbels und von den Bajonetten der unter den 
Befehlen eines Günstlings des Königs stehenden Truppen bewältigt. 
Nun mußte das Racheschwert walten. Nur durch schnelle Stren- 
ge, so flüsterte man dem Könige zu, könne man das lodernde 
Feuer eines unausbleiblichen Bürgerkrieges löschen. Acht der vor- 
nehmsten Häupter der freisinnigen Partei fielen an einem Tage 
auf dem Blutgerüste. Weit Mehrere noch wurden in den Kerker 
geworfen, um demnächst über sie als über Rebellen nach militai- 
rischer Strenge zu richten. 
Das Königreich Navarra hatte von alten Zeiten her große 
Vorrechte besessen, welche bis jetzt von allen legitimen Königen 
Spaniens waren anerkannt worden; unter der jetzigen Negierung 
aber schien man solche nicht mehr beachten zu wollen, daher ver- 
breitete sich täglich mehr der Geist wilder Unzufriedenheit in jenen 
Provinzen. Epoz y Mi na, der berühmte Guerillasgeneral, 
das Schrecken der Franzosen, und des Vaterlands rühmlichster 
Vertheidiger, war der gefeiertste Mann in jenen Gegenden. Selbst 
in Madrid ward sein Bildniß mit Enthusiasmus gekauft, 
und Ferdinands Gesandter in Paris hatte erst kürzlich Mina als 
einen Helden dargestellt, der in den verschiedenen Gefechten 12,WO 
Franzosen zu Gefangenen gemacht. Dieser General, der zur Auf- 
rechthaltung der Rechte Navarra's einige eigenmächtige Schritte 
gethan hatte, sollte vom Commando der ihm sehr ergebenen Trup- 
Pen entsetzt werden. Dies empörte sein innerstes Gefühl; er wollte 
durch eine Militairverschwörung die Wiederherstellung der Consti- 
tutton erzwingen. Allein kurz vor dem Augenblicke der Entschei- 
dung ward sein Anschlag entdeckt, und nur durch schleunige Flucht 
entging er dem ihm drohenden Schicksale. Wie in Navarra Mina 
der gefeiertste Held gewesen, so galt in Asturien und Gali-
	        
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