Full text: Allgemeine Geschichte in Sprüchen und Gedichten

A. Römische Geschichte. 
Clemens v. Alerandrien: Der Lehre gemäß, theu- 
erste Brüder, die ihr nach der Vorschrift des Herrn immer 
von mir vernommen habt, haltet Ruhe, und keiner von euch 
errege Unruhe unter den Brüdern, oder gebe sich von selbst 
den Heiden Preis. Wenn er ergriffen und überliefert wird, 
dann muß er reden, denn in jener Stunde redet aus uns der 
in uns wohnende Herr. 
Polycarp v. Smyrna: 86 Jahre diene ich ihm und er 
hat mir nur Gutes erwiesen; wie sollte ich ihn jetzt verleugnen? 
Perpetua's Vater: Theure Tochter, habe doch Mitleid 
mit meinen grauen Haaren. Wenn ich dich mit diesen Hän¬ 
den zu diesem blühenden Alter ausgezogen habe, wenn ich dich 
all deinen Brüdern vorgezogen, so bringe nicht Schimpf und 
Schande unter den Menschen über mich. Blicke auf deine Brü¬ 
der, deine Mutter, deinen Sohn hin, der, wenn du stirbst, nicht 
am Leben bleiben kann. Laß fahren den hohen Sinn, damit du nicht 
uns alle ins Verderben stürzest. Denn keiner von uns wird 
frei zu reden wagen, wenn du etwas erleidest. — Perpetua: 
Wenn ich vor Gericht stehe, wird, was Gott will, mit mir 
geschehen, denn wisse, daß wir nicht in unserer, sondern in Got¬ 
tes Gewalt stehen. 
Mühsam haben wir bisher das dunkle Feld alter Natio¬ 
nen durchwandert, freudig gehen wir jetzt dem näheren Tage 
entgegen, und sehen, was aus dieser Saat des Alterthums für 
eine Ernte nachfolgender Zeiten keime. Rom hatte das Gleich¬ 
gewicht der Völker gehoben: unter ihm verblutete eine Welt; 
was wird aus diesem gestörten Gleichgewicht für ein neuer 
Zustand und aus der Asche so vieler Nationen für ein neues 
Geschöpf hervorgehn? (Herder.)
	        
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