Full text: Die vorchristliche Zeit (Bd. 1)

Die Israeliten. 
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Mosaischen Gottesverehrung wurde. Die umwohnenden feindlichen 
Stämme wurden durch glückliche Kriege in ein Abhängigkeitsverhältniß 
gebracht und so erreichten die Kämpfe mit Philistern, Amalekitern, Edo- 
mitern, Moabitern und Ammouitern ihr Ende. Auch nach Syrien hinein 
verbreitete sich Davids Herrschaft in Folge eines langen und endlich 
siegreichen Kampfes mit Hadadesar, dem Könige von Zoba. Dieser 
Staat, dessen Hauptstadt man zu weit nach Nordosten in der mesopota- 
niischen Stadt Nisibis am Flusse Mygdonius hat finden wollen, erscheint 
schon zu Sauls Zeit neben Ammouitern und Moabitern und sein Fall, 
der auch die Eroberung des ihm verbündeten Reiches von Damaskus 
zur Folge hatte, vollendete die Sicherung der Grenzen im Nordosten. 
So erreichte Davids Herrschaft in einer Zeit, wo die assyrische Macht 
noch nicht gegen Südwesten drängte und selbst in den aramäischen oder 
syrisch-mesopotamischen Ländern noch von ihr unabhängige Reiche waren, 
eine Ausdehnung von Aegypten bis zum Euphrat und von den nörd¬ 
lichen Buchten des rothen Meeres und dem Sinai bis nach Mesopo¬ 
tamien und gegen den südlichen Abhang der armenischen Gebirge hin. 
Unter solchen Verhältnissen bildete sich das Bündniß Davids mit dem 
Könige Hiram von Tyrus, der des mächtigen Nachbars Freundschaft 
zur ungestörten Betreibung des Karawanenhandels nach dem inneren 
Asten bedurfte und der seinerseits zum Bau von Davids Königsburg 
zu Jerusalem Bauholz lieferte uud Arbeiter sandte. Während dieser 
Kriege erhielt das Königthum seine festere Begründung. Wie es sich 
in der Ueberzeugung des Volkes festsetzt, gewinnt es auch in der Aus¬ 
stattung des Herrschers eine Grundlage. Saul hatte, ohne eine Hof¬ 
haltung zu haben, sein Amt noch nach Art der Richter verwaltet und 
in Zeiten der Waffenruhe sein Feld bestellt. David war schon auf 
gemessene Einkünfte und nutzbare Rechte angewiesen. Er empfing Ge¬ 
schenke von denen, die vor sein Angesicht traten, erhielt Beute aus dem 
Kriege und bezog Tribut von den unterworfenen Völkerschaften, besaß 
liegende Gründe, die vielleicht aus den erst nach Abtheilung der Stamm¬ 
gebiete eroberten kanaauitischen Bezirken genommen wurden, hielt Heer- 
den auf den Gemeindeweiden des Landes und in den Wüsten Arabiens 
und benutzte die unterworfenen Kanaaniter zu Frohudiensten. Davids 
Kriege sind aber nicht eine Folge von Eroberungslust, sondern werden 
zum Schutze freier Uebung der Religion unternommen und das Be¬ 
wußtsein des Kampfes für die Sache Gottes ist die Wurzel seines Hel- 
deuthums. Derselben Wurzel ist denn auch seine bedeutsamere innere 
Thätigkeit entsprossen, durch die er nicht bloß in seinem Volke, sondern 
in der Menschheit ein König ist. Er stellte die für den Gottesdienst 
erforderlichen Einrichtungen in einer Weise fest, daß die äußeren Hand¬ 
lungen desselben eine fortwährende Erinnerung an das Mosaische Gesetz 
Kiesel, Weltgeschichte. I. 7
	        
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