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die Spuren eines furchtbaren Brandes, der 1281 die Stadt zu 
zwei Dritttheilen einäscherte, in wenig Jahren vernichtet waren, 
wurde nach Außen von den Bürgern der Handel der Stadt, wel- 
cher ringsum von räuberischen Anfallen des holsteinischen Landadels 
gefährdet war, durch Zerstörung der Rauberburgen gesichert. 
Auch Räuber auf der See mußten der Stadt Gewalt empfinden; 
sie rüstete Flotten aus, die unter Anführung ihrer tapfern Bürger- 
meister die Seeräuber bekämpften und nach ihrer Besiegung die 
Gefangenen heimführte, die dann vor den Thoren der Stadt ent- 
hauptet wurden (f. alt. Gesch. B. I. die Victualienbrüder). Es ist 
erstaunlich, welche große Zahl solcher Frevler die Jahrbücher jener 
Zeit aufführen, die ihren wohlverdienten Lohn in Hamburg durch 
das Schwert empfingen. — Die Verbindung der Stadt mit der 
machtigen Hansa ist schon in der Geschichte des Hansabundes er- 
zählt. Als unmittelbare Reichsstadt mußte sie die Reichstage be- 
schicken, alle übrigen Verbindlichkeiten aber gegen Kaiser und 
Reich wußte sie stets mit baarem Gelde abzukaufen. Als eine der 
ersten Städte Deutschlands und, nach Lübeck, dessen vornehmste 
Handelsstadt, ward Hamburg nach Einführung der Reformation 
(1528), mit welcher zugleich seine vortreffliche Verfassung begründet 
ward, eine Hauptstütze der neuen Lehre in Niedersachsen. 
Trotz mancher inneren Unruhen und Streitigkeiten zwischen 
Rath und Bürgerschaft ward die Stadt immer blühender, reicher 
an Handel und Fabriken. — Die Fackel des dreißigjährigen 
Krieges, die ganz Deutschland entzündete, ging spurlos an Ham- 
bürg vorüber, ja, es benutzte sogar diese Zeit, um sich vom Kaiser 
Ferdinand neue Privilegien auszuwirken. — Das Unglück, 
welches zu Anfang des achtzehnten Jahrhunderts die schwedischen 
Kriege über Norddeutfchland brachten, blieb ebenfalls von Ham- 
bürg fast unbemerkt; denn das Opfer von 300,090 Reichsthalern, 
welches der General M enziko f von den Bürgern forderte, konnte 
von der reichen Stadt ohne große Schwierigkeit gebracht werden. Als 
endlich im Mai 1768 ein Vertrag zu Gottorp zwischen dem 
Gesammthause Holstein und der kaiserlichen freien Reichs- 
stadt Hamburg geschlossen ward, in welchem Danemark seinen 
von Zeit zu Zeit erhobenen Ansprüchen an Hamburg, als auf hol- 
steinischem Gebiete gelegen, für alle Zeit entfagte, und damit zahl- 
lose Plackereien endeten, die mindestens dem Staatsschatze bedeutende
	        
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