Full text: Die Blütezeit des römischen Reiches unter den großen Kaisern, Deutsche und preußische Geschichte bis 1740 (Teil 2)

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Brandenburgisch - Preußische beschichte. 
fünfzehn Jahre nach dem Frieden, ehe dieser ständige Reichstag in Regens- 
bürg zusammentrat, und feine schwerfällig fortschreitenden Beratungen 
hatten selten ein brauchbares Ergebnis. 
Auch die Kaiser aus dem Habsburgischen Hause brachten dem Reich 
keine Besserung seiner Zustände. Die Kräfte ihrer Erblande wurden viel- 
mehr durch die neu ausbrechenden großen Türkenkriege bald dauernd 
in Anspruch genommen. Hier erwarben ihre Heere unsterblichen Ruhm 
und machten gewaltige Eroberungen. 
Unter den großen Fürsten des Reichs traten besonders die drei nord- 
deutschen, Hannover, Kursachsen und Brandenburg, hervor. Noch 
ehe zwei Menschenalter nach dem Westfälischen Frieden verflossen waren, 
trugen ihre Herrscher eine Königskrone. Während aber Hannover, dessen 
Kurfürsten die englische Krone erbten, und Kursachsen, dessen Fürst 
die polnische Krone erwarb, mit den Rechten auch die Pflichten nicht- 
deutscher Fürsten übernahmen, blieb der Staat der Hohenzollern in 
Brandenburg rein deutsch, und ihm war es später beschieden, die 
deutschen Stämme neu zu einigen. 
I, Geschichte der Mark Brandenburg bis )nm Regierungsantritt 
des Großen Kurfürsten 1640. 
Der Staat Brandenburg erwuchs in dem Kolonialgebiete rechts 
der Elbe, das im zwölften und dreizehnten Jahrhundert von den Deutschen 
erobert und besiedelt worden ist (vgl. § 67—69). Es waren die aus- 
gezeichneten Fürsten aus dem anhaltinischen Hause, die Askanier 
(genannt nach ihrer Burg Askaria, Aschersleben), welche die Mark erobert, 
besiedelt und eingerichtet haben. Nach dem Aussterben ihres Hauses, etwa 
1320, hat Brandenburg fast dreihundert Jahre lang seine Grenzen nicht 
geändert. Aus traurigen Zeiten der Zerrüttung haben die Hohenzollern 
das Land gerettet und wiederhergestellt. Sie waren es, die mit weitaus- 
schauendem Blicke früh für den künftigen Machtzuwachs ihres Haufes 
forgten. Als dann im siebzehnten Jahrhundert ihren Enkeln eine Reihe 
großer Erbschaften zufielen, ihre Gebiete sich quer über Norddeutschland 
vom Rhein bis zur Memel erstreckten, und ein wahrhaft großer Fürst 
unter ihnen erschien, hat Brandenburg seine große Bedeutung für die 
deutsche Geschichte gewonnen. 
1134—1320 Die Askanier. 
1323—1373 Die lvittelsbacher. 
1373—1415 Die Luxemburger. 
Seit 1415 Die Hohenzollern. 
1539 Einführung der Reformation in der Mark. 
1609 Kleve, Mark und Ravensberg fallen an die Kurfürsten von 
Brandenburg. 
1618 Preußen fällt an Brandenburg.
	        
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