§. 152. Die Entstehung der nordamerikanischen Freistaaten. 491 
leiters, der zuerst Buchdruckergehülfe, dann Schriftsteller, dann 
Präsident von Pennsilvanien, zuletzt Gesandter in Paris war) 
Frankreich zum Beistand zu bewegen (1778), dem sich 
'bald auch vermöge des bourbonischen Familienvertrags Spanien 
beigesellte. Von da an nahm der Unabhängigkeitskrieg eine ent¬ 
schiedenere Wendung. 
Frankreich in der Absicht, Englands Seeherrschaft zu stür¬ 
zen, beschäftigte mit zwei Flotten die Engländer in den west- und 
ostindischen Meeren, indeß die spanische Flotte Gibraltar und 
Minorca wieder zu gewinnen suchte, worauf die nordischen 
Mächte zum Schutz ihres Handels 1780 eine bewaffnete See¬ 
neutralität beobachteten, der auch Holland beitrat, was Eng¬ 
land bewog, ihm den Krieg zu erklären. In demselben Jahre 
sandte Frankreich auch ein Hülfsheer nach Nordamerika, 
wo die Engländer bereits viele Vortheile errungen hatten, wie sie 
denn überhaupt in diesem Kriege gegen so viele Feinde (zu denen 
auch Englands Gegner in Ostindien getreten waren) bewunderns¬ 
würdige Anstrengungen machten. 
Mit der neuerlangten Hülfe entschied Washington (in 
Vereinigung mit Lafayette) den Landkrieg dadurch, daß er 1781 
bei Dorkstown ein englisches Heer zur Ergebung 
zwang, woraus die Engländer zu Lande nichts Bedeutendes mehr 
unternehmen konnten und alle von ihnen gemachten Friedensvor¬ 
schläge von den Amerikanern zurückgewiesen sahen. 
Gegen die übrigen Mächte, (namentlich gegen Holland, das 
einen großen Theil seiner Colonieen einbüßte) waren jedoch die 
Engländer zur See meist glücklich, und noch im letzten Jahre die¬ 
ses Krieges gab Rodney's glänzender Seesieg bei Guade¬ 
loupe über die Franzosen und Elliot's tapfere Vertheid i- 
gung von Gibraltar gegen die schwimmenden Batterieen der 
Spanier den Beweis von Englands Übergewicht zur See. 
Die Ermüdung aller kriegführenden Theile führte endlich 
1783 den Frieden zu Versailles herbei, in welchem England die 
Unabhängigkeit der (dreizehn) nordamerikanischen Frei¬ 
staaten anerkannte, denen noch ein Theil von Canada, ein Theil 
von Neuschottland und die Schutzherrschaft über sechs indianische
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.