Siebenter Zeitraum.
S>2
welche in den Friedensschlüssen von Aachen (1668), Nim-
wegcn (1679) und Nyßwick (1697) beendigt wurden, bis
zur völligen Erschlaffung herabsank. — Nach langen Ver¬
handlungen darüber, ob Karl 2 den Erzherzog Karl
von Oe streich, oder Philipp von Anjou zum Erben
einsetzen sollte, entschied er endlich in seinem Testamente für
den letzten.
118.
Spanien unter Regenten aus dem Hause
Bourbon.
Nach einem dreizehnjährigen Kampfe (§. 108), welcher
Frankreichs Slaatskrafte crschöfte, blieb endlich im Frieden
zu Utrecht und zu Baden Philipp 5 im Besitze von Spa¬
nien und der dazu gehörenden Kolonieen; allein Belgien,
Neapel, Sicilicn und Mailand gingen an Oestrcich,
Sardinien an Savoyen, und Minorca und Gibral¬
tar an England verloren.
Mit Philipps zweiter Gemahlin, Elisabeth von
Parma, kam der Parmesaner, der Kardinal Alberoni,
an die Spitze der Geschäfte. Er that viel für die bessere Ge¬
staltung im Innern. Als er aber Elisabeths Absichten unter¬
stützte, um auch den Sühnen aus ihrer Ehe mit Philipp, die
auf die Nachfolge in Spanien keine Aussicht hatten, in Ita¬
lien Regierungssitze zu vcrschaffen, und diese, durch
die Dazwischenkunfc des Auslandes, (1717 ff.) fehlschlugen;
so bewirkte dies seinen Sturz. Denn Spanien hatte die Be¬
stätigung des Utrechtcr Friedens verweigert, und cs gelang
ihm zwar (1717), in einem raschen Ucbcrfallc Sicilicn und
Sardinien wieder zu erobern, und Neapel zu bedrohe«.
Als aber Georg 1 als Garant des Utrcchter Friedens auf¬
trat, die brittifche Flotte die spanische bei Cap Passard
(1718) schlug, 6000 Oestreicher durch die brittifche Flotte
von Neapel nach Sicilicn übcrgcführt wurden, und Frankreich
ebenfalls, unter der Regentschaft des Herzogs von Orleans,
sich gegen Spanien erklärte; da sah sich Philipps ge-
nölhigt, den Minister Alberoni zu entfernen (1719), und
aus die italienischen Besitzungen zu verzichten. Doch erhielt