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v. 4000 bis 500 v. Chr.
mit dem Untergänge beider Staaten endigten. Unter den neun-
zehn Wahlkönigen, welche innerhalb 252 Jahren auf dem Throne
von Israel fassen, und unter den zwanzig Erbkönigen, welche in¬
nerhalb 387 Jahren in Juda herrschten, waren nur wenige gute.
Durch das Beispiel der Könige verleitet, versank auch das Volk
immer mehr in Abgötterei und Sittenlosigkeit. Selbst die Gott¬
begeisterten Propheten, wie Elias, Jesaias, Jeremias
und Andere, welche die politisch getrennten Reiche wenigstens mo¬
ralisch, mittelst der Verehrnng des Einen wahren Gottes zu ver¬
einigen suchteu, mahnten und drohten ohne bleibenden Erfolg.
Und so kam es denn, daß auch die letzte und größte Drohung in
Erfüllung ging. Der assyrische König Salmanassar eroberte
im Jahre 722 v. Chr. Samaria und verpflanzte Volk und Kö¬
nig in das Innere von Asten nach Medien. Da6 Reich Juda
hielt sich noch 134 Jahre, bis endlich der Babylonier Ncbukad-
uezar Jerusalem nebst dem Tempel zerstörte und das Volk nach
Babylonien abführte 588 v. Chr.
Nach der Eroberung von Babylon ertheilte der Perierkönig
Cyrus den Juden die Erlaubniß, in ihr Vaterland zurückzukeh¬
ren. ES wanderten daher unter Serubabel und Josué um
535, sowie unter Esdra um 478 und Nehemias um 445 v.
Chr. Tausende von Juden wieder nach Palästina und bauten un¬
ter großem Widerstreite der Samaritaner die Stadt und den Tem¬
pel wieder auf. So lange das persische Reich dauerte, blieben
sie demselben unterthan. Als aber Alexander um 332 v. Chr.
die Stadt Tyrus erobert hatte, unterwarfen sich ihm die Juden
freiwillig und wurden von ihm gütig behandelt.
Nach der Schlacht bei Jpsuö 301 v. Chr. kam Palästina
unter die beglückende Herrschaft der Ptolomäer, und viele Ju¬
den siedelten sich nach Alexandria über, wo Ptolomäus II. die
Bibel durch siebzigDollmetscher übersetzen ließ. Auch als Antio-
chus der Große im Jahre 203 v. Chr. Judäa zu einer syri¬
schen Provinz gemacht hatte, blieben die Juden im Besitze und
Genüsse ihrer bisherigen Rechte, bis Antiochus EpiphaneS
(176—164) zur Regierung kam. Dieser wollte die Juden in re¬
ligiöser und politischer Hinsicht gräcisiren und befahl ihnen bei
Todesstrafe dem Jehova-Dienste zu entsagen. Das Mißvergnü¬