Full text: Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse

bis auf die gegenwärtige Zeit. 
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1820 und 1821 in Portugal und in Spanien, in Nea¬ 
pel und in Piemont heftige Revolutionen. 
Bald freilich führte der Congreß von Laibach durch 
österreichische Heere in Italien, und der Congreß von 
Verona durch ein französisches Heer in Spanien die alte 
Ordnung zurück; doch Portugal erfuhr noch verschiedenen 
Wechsel, bis Don Pedro, der 1829 auf die Regierung 
in Brasilien zu Gunsten seines Sohnes verzichten mußte, im 
Kampfe mit seinem Bruder den portugiesischen Thron für 
seine Tochter Maria da Gloria sicherte. 
Sogar in Rußland traten nun auch, bei dem Eintritte 
des letzten Thronwechsels 1825, Versuche einer Revolution 
hervor, nach deren schneller und fester Unterdrückung der 
neue Kaiser Nicolaus in einem Kriege mit Persien 
einen Theil dieses Landes erwarb, und darauf in einem 
Kriege mit dem Halbmond, dessen fernere Existenz 
nach der Überschreitung des Balkans nur von ihm abhieng, 
1829 im Frieden zu Adrianopel den Besitz der Donauinseln 
im schwarzen Meere nebst andern Gebieten und Vortheilen, 
so wie zugleich für alle anderen Mächte die freie Durchfahrt 
der Handelsschiffe durch den Bosporus und durch die Darda¬ 
nellen errang. 
In eine gleiche Gefahr wurde zwei Jahre darauf die 
Pforte von einer andern Seite versetzt, indem ihr Vasall, der 
Pascha Mehemed Ali von Ägypten, Syrien an sich 
riß und Konstantinopel bedrohte. Zwar gebot ihm ein russi¬ 
sches Heer Stillstand, aber ein Vergleich mit dem Sultan 
bestätigte ihm den geraubten Besitz (den er aber in neuester 
Zeit wieder herausgeben mußte). 
Dasselbe Jahrzehend sah auch die kaum möglich geglaubte 
Befreiung Griechenlands, welches nach einem sechs¬ 
jährigen Heldenkampfe das fast vierhundertjährige Joch der 
Türkei abschüttelte und in ein von den Großmächten Europa's 
gewährleistetes Königreich verwandelt wurde, dessen Krone 
1832 an den Prinzen Otto von Bayern gegeben ward.
	        
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