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Die einzelnen Lander Amerikas.
Frontera), eine Stadt im Osten der vorigen und unweit
des Rio grande oder Mamore in einem reizenden Thale, hat
einen schönen Dom und 9000 EInw., welche eine bedeutende
Viehzucht treiben und viel Reis, Mais und Zucker bauen.
XI. P' a r a g n a y.
§. 1198. Dieser Staat, der einzige Ilmerika's, der den
Ocean nicht berührt, wird, zwischen dem 319. und 32-1.°
der Länge und dem 20. und 263/4.° südlicher Breite gelegen,
im Norden und Osten von Brasilien, im Süden von den ver¬
einigten Staaten des La Plata und im Westen von ebenden¬
selben und Bolivia begrenzt und umfaßt einen Flachen raum
von 7000 QMeil. —Das Land ist theils gebirgig; theils
eben — im Ganzen fruchtbar und prangend in reicher Vege¬
tation. Die von Norden nach Süden laufende Gebirgskette
senkt sich die zwei Hauptströme des Landes entlang zu Thälern
und Ebenen herab. 1) Der Parana, aus Brasilien kom¬
mend, bildet unter dem 21-.° der Breite den großen Falk
( Salto grande) und strömt sowohl an der östlichen,, als süd¬
lichen Grenze. Hier vereinigt sich mit ihm 2) der Para¬
guay, der ebenfalls in Brasileu entsteht, als ein majestätischer
Fluß durch undurchdringliche Wälder nach Süden sich windet, bil¬
dend die westliche Grenze. Mehrere Seen sind vorhanden. — Das
Klima ist heiß, doch nicht ungesund; der Boden spendet die
herrlichsten Naturerzeugnisse in reichlicher Fülle. Groß
ft der Reichthum an Rindvieh, Pferden und Schaafen;
mannigfaltige nnd schöne Vögel beleben die Wälder, Fische
von verschiedener Gattung die Flüsse nnd Seen. Die Seide
zeichnet sich durch Feinheit aus; der Honig ist vortrefflich.
Die meisten europäischen Getreidearten werden gebaut; es
gibt edle Früchte in Menge, als Orangen, Citronen, Fei¬
gen, Datteln, Kokosnüsse, Pisang, Melonen u. a. Man baut
Indigo, Zucker, Kaffee, Taback, Baumwolle und Para¬
guay-Thee (Matte), der zu einem allgemein verbreiteten
Getränke benutzt wird. Die Waldungen liefern Brenn--und