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Tages ermordet werden. Dieser erfuhr den Plan, ließ die
beiden Verschworenen, die ihn ermorden wollten, vor seiner
Thüre abweisen, und berief den Senat. Auch Catilina er¬
schien. Jetzt enthüllte Cicero sein ganzes ruchloses Treiben
und forderte ihn auf, mit seiner Rotte Rom zu verlassen und
offen den Kampf gegen die Vaterstadt zu beginnen. In der
folgenden Nacht eilte Catilina aus der Stadt in sein Lager
zum Manlius.
Die Verschworenen aber blieben in Rom zurück und be¬
stimmten die Feier der Saturnalien (im December) zur Aus¬
führung: die Stadt sollte an zwölf Ecken angezündet, die
Häupter des Senats und die Consuln durch bestimmte Ver¬
schworene ermordet werden, und Catilina in der allgemeine^ ,
Verwirrung seinen Einzug halten. Auch die Gesandten der
Allobrogcr, einer Gallischen Völkerschaft, wurden mit in die
Verschwörung gezogen, aber dies beschleunigte den Untergang
der Frevler. Diese Gesandten wußten nicht, was ste thun
sollten und theilten die Sache einem Senator mit, durch den
Cicero Alles erfuhr. Sie erhielten den Rath, sich von den
Verschworenen Briefe an ihr Volk geben zu lassen. Dies ge¬
schah; aber Cicero ließ die abreisenden Gesandten, bei denen
stch ein Verschworener befand, nahe bei' der Stadt aufheben
und bekam durch die Briefe nun auch schriftliche Beweise gegen
die Verschworenen in die Hand.
Die Schuldigen wurden darauf überführt und in Haft
gegeben. Cicero erhielt den Dank des Senats und den Namen
Vater des Vaterlandes. Die Verschworenen wurden zum Tode
verurtheilt^-und dieses Urtheil sogleich im Gefängniß vollzogen.
Mit den Worten: „Sie haben gelebt!" verkündigte Cicero dem
Volke die Vollstreckung des Urtheils und ward von ihm, wie^L,
im Triumphe, nach seinem Hause geleitet.
Nun ward gegen Catilina mit Waffengewalt vorgeschrit- r
ten. Der Feldzug gegen ihn fiel in's Jahr 62 v. Chr. Bei
Pistoria in Etrurien kam es zum Treffen. Catilina und seine
Gefährten fochten mit ausgezeichneter Tapferkeit; er selbst fiel
von Pfeilen durchbohrt.
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