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Don seiner Gemahlin scheiden; dieser aber weigerte sich stand¬
haft, während Pompejus, an den Sulla dieselbe Forderung
gestellt hatte, den Wunsch des Dictators erfüllte. Durch seine
Weigerung hatte Cäsar den Zorn Sulla's in solchem Grade
gereizt, daß dieser die Aechtung (Proscription) über ihn aus¬
sprach. Er verlor das Heirathsgut seiner Frau und sein
väterliches Erbe, mußte Rom verlassen und eine Zeit lang
unter den größten Gefahren umherirren. Fast jede Nacht war
er genöthigt, sich an einem andern Orte zu verbergen, und
hatte unter solchen Umständen um so schwerer zu leiden, da
damals ein Fieber seine Kräfte verzehrte. Als er dennoch zu¬
letzt entdeckt wurde, mußte er sich von seinen Ausspürern mit
Dielem Gelde loskaufen. Endlich verzieh ihm Sulla und be¬
gnadigte ihn, auf Fürbitten einiger vornehmen Freunde und
besonders der Vestalinnen; dabei sagte er aber die merkwür¬
digen Worte: „So nehmt ihn denn hin, aber wisset, daß
dieser Jüngling einst uns zum Verderben gereichen wird: denn
in dem einem Cäsar stecken viele Marius!"
Aber auch nach seiner Begnadigung mag sich Cäsar noch
nicht für ganz sicher gehalten haben, denn bald verließ er
Rom und begab sich nach Rhodus, um sich dort in der Be¬
redsamkeit auszubilden. Auf der Reise dahin gerieth er in
die Hände von Seeräubern, die damals noch ihr Unwesen
trieben. Während der vierzig Tage, die er bei ihnen bleiben
mußte, wußte er sich so in Achtung zu setzen, daß er nicht
ihr Gefangener, sondern ihr Herr zu sein schien. Als sie für
seine Auslösung 20 Talente verlangten, sagte er: „Wie? für
einen Mann, wie ich bin, nur 20 Talente? Ihr sollt 50
haben." Während das Geld herbeigeschafft wurde, beschäftigte
sieb Cäsar mit dem Niederschreiben von Reden und Gedichten,
die er oft den Seeräubern vorlas. Wenn sic ihn dann nicht
genug lobten, schalt er sie und drohte ihnen, sie alle noch ein¬
mal an's Kreuz schlagen zu lassen. Wenn er schlafen wollte,
verbot er ihnen, Geräusch zu machen, und sie gehorchten.
Auf diese Weise bewies er seine Ueberlegenheit sogar über diese
wilden Menschen. Als er sich ausgelöst hatte, brachte er einige