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Napoleon auf dem Gipfel seiner Macht.
Verschiedene Versuche, den Nationalhaß der Deutschen gegen die Franzosen zu
einem allgemeinen Ausstande der Nation zu entstammen, scheiterten an der Furcht der
Fürsten und der Erschlaffung des Volkes, und gereichten denen, die sie unternahmen,
nur zu eigenem Verderben. Der preußische Major von Schill, Befehlshaber
eines von ihm (1806) gebildeten Freicorps, führte ein Husarenregiment von etwa
600 M. aus Berlin wie zum.Exerciren heraus und forderte es aus, mit ihm zur
Befreiung Deutschlands auszuziehen, fand aber aus dem Zuge nirgend den erwarte¬
ten Zulaus des Volkes; er siel mit dem größten Theile seiner Mannschaft bei Stral¬
sund, die gefangenen (11) Offiziere wurden in Wesel von den Franzosen erschossen.
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Napoleon auf dem Gipfel seiner Macht 1810—1812.
Um seine Herrschaft auch durch Hinterlassung eines leiblichen
Erben zu befestigen und seiner Dynastie durch Verbindung mit einem
alten Regentenhause eine Art von Legitimität zu gebeu, schied Na-
poleou sich vou seiner bisherigen Gemahlin, der edeln Josephine,
und heirathete (2. April) 1810 die Tochter Kaisers Franz II., Ma¬
rie Louise, die ihm (20. März) 1811 einen Sohn gebar, dem
er den Titel eines Königs von Rom beilegte.
Als sein Bruder Ludwig, weil er Holland nicht durch die rück¬
sichtslose Ausführung der Continentalsperre zu Grunde richten wollte,
zu Gunsten seines Sohnes abdankte, erklärte Napoleon diese Ver¬
fügung für ungültig und vereinigte ganz Holland mit Frank¬
reich. Unter demselben Vorwände und mehrmaligen Versicherungen,
den Rhein nicht überschreiten zu wollen, zum Trotz, wurden die
norddeutschen Küstenländer: ein großer Theil des Königreichs West-
phalen, die Hansestädte, das Großherzogthum Berg, Oldenburg und
Ostfriesland dem Kaiserreiche einverleibt, wie dies schon früher mit
Toscana, dem Kirchenstaate und dem vereinzelt gebliebenen Canton
Wallis (als Departement Simplon) geschehen war.
Nach dieser neuen Erweiterung zählte das Kaiserreich 130 De¬
partements, und erstreckte sich den Küsten des westlichen und süd¬
lichen Europa's entlang von der Mündung der Elbe bis Triest und
Corfu H.
i) S. die 28. Karte in v. Spruner's historisch-geograph. Atlas.