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G. Hesekiel, Alsen unser!
2. Und ihre Dümmer wob schweigend die Nacht;
die Preußen, sie rückten heran mit Macht;
am Strande der kühne Führer schon hält —
General Herwarth von Bittenfeld.
3. Westfalen und Brandenburg rückten an,
dicht aufgeschlossen, Mann an Mann,
Manstein mit Roeder und Goeben zumal,
so wie's geordnet hat Blumenthal.
4. Und leise flüsterks von Mund zu Mund:
„Die Preußen über den Alsensund!"
Leuchtend nieder im Dämmer spähn
die Adleraugen von Schanze Zehn.
5. Nun rückt es und drückt es mit Schulter und Hand;
dann platscht es und klatscht es leise am Strand,
und endlich schwimmt es in Dämmer und Schein
mit hundertundsechzig Kähnen hinein.
6. Hinzieht es leise wie Schwanenzug;
doch drüber fliegt es wie Adlerflug,
ein flammender Blitz und ein heller Krach!
Hurra! die Dänenposten sind wach.
7. Rot züngeln die Blitze; doch Schuß auf Schuß
erwidern die schwimmenden Preußen den Gruß;
Manstein mit Roeder und Goeben zumal,
sie springen ans Ufer mit blitzendem Stahl.
8. Sie stürmen mit Hurra und Trommelschall
jauchzend gegen den feindlichen Wall,
sie wirbeln die Dänen in blutigem Strauß
aus allen Wällen und Werken hinaus.
9. Der Morgen graut, und der Wind frischt auf:
da geht es weiter im Siegeslauf,
vom Kampf zu Kampfe führet der Held,
General Herwarth von Bittenfeld.
10. Als dann gekommen der leuchtende Tag,
da war gelungen der große Schlag.
Das Meer war tief; sie setzten es durch —
hurra, Westfalen und Brandenburg!
11. Das Meer war tief und dunkel die Nacht,
die Schanze fest und der Däne wacht' —
Alsen unser; sie setzten es durch!
Hurra, Westfalen und Brandenburg!