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Zweite Abtheilung. Asien. 
von Asyr zwischen 18" und 19° N. Br. Sie wird von den 4 verschiedenen Stämmen 
oder Kabylen der Asyr in en bewohnt, zu denen auch sehr kriegerische Iudenstämme, 
wie die Be ni Hobab und die Be ni Arhab [Rechabiten], gehören. Menader^ 
Haupt- und Residenzstadt des Herrschers von Asvr. SW. davon die Festung 
Reda [Ghadda]. 
3. Landschaft Dschemen sJemen — die rechte Hand, weil die Landschaft 
der Kaaba zu Mekka, wenn man nach Morgen blickt, zur rechten Hand und gegen 
Mittag liegt. Arabia Felix im engern Sinn]. Südlicher Theil des Westrandes von 
Arabien zwischen 12° 37' und 18° N. Br. 86 M. lange Küste längs des rothen 
Meeres mit wenigen Hasenstellen und dem basaltischen, 810' h. Ras Bab-el Man- 
deb [Palíndromos Promont.]. Vor der Küste viele Korallenklippen, sehr zahlreiche 
Sandbänke und mehrere Inselgruppen. Ueber 100 Koralleninseln des Farsan-Archi - 
pels [8ocratisInsulae] mit der vulkanischen, 15QM.gr. Insel Farsan, deren Be¬ 
wohner Schtldkrötenfang und Perlenfischerei treiben. Bewohnte Kam aran Insel 
[Cardamëne]. Insel Ds ch e bel Teir mit einem 850' h. brennenden Vulkan. Die 
vulkanischen Zebair Inseln [Combnsta Insula]. Gebirgsinsel Zugur [Malichi 
Insulae]. Die felsigen Harnisch-Inseln [Adán! Insulae]. Die niedrige Perim 
Insel [Diodöris Insula] in der Straße Bab-el-Mandeb. Das Tehama, der flache, 
niedrige, sandige, 5 bis 6 M. breite Küstenstrich, mit Steinsalzschichten und Schwefel¬ 
quellen; große und schwüle Hitze; etwas reichliche und ziemlich regelmäßige Regen 
im Winter und Frühling. Das Dschebal oder das terrassenartigch bis zu 3,000' 
6,000' und 8,000'? aufsteigende Bergland, das gegen O- mit den Hochflächen des 
Innern zusammenhängt. Voll einzelner Felskuppen, steiler Abfälle und Felsterrassen; 
voller Schlünde und Felsthäler; voll fester Schlösser und Burgen, die besonders zahl¬ 
reich im wohlangebauten, von vielen unabhängigen Scheikhs bewohnten Dschebel 
Sabber sind; ans Urgebirge und vulkanischen Gesteinen gebildet. Angenehmes, im 
Winter sogar kühles Klima; gewitterartige Regengüsse vom Juni bis October, wodurch 
die vielen Wady's, wie der Wady Seihan und der Wady Zebid, zu furchtbaren 
Regenströmen anschwellen. Viele gutangebaute Thäler; die besten Kaffeegärten Arabiens. 
Die Hochterrasse von Dschemen. Ein bis 5,000' h. Plateauland mit niedrigen Hü¬ 
gelgruppen und vulkanischen Landstrichen, das gegen O. in die Wüsten Arabiws über¬ 
geht. Trockenes und kühles Klima; im Winter gefriert sogar Eis; wenig Thau und 
Regen; viele treffliche Kultnrgegeuden. Dschemen ist in viele Stammherrschaften 
getheilt, von denen manche nur dem Namen nach unter der Pforte stehen. — 
1. Großscherifat von Abu Arisch. Abu Arisch. Befestigte Hauptstadt in frucht¬ 
barer Ebene. 8,000 E. Kastell. Handel. In der Nähe Steinsalzbergwerke. Dschi- 
san [Ghizan]. Unbedeutende Hafenstadt von Abu Arisch am rothen Meere. 4,000 E. 
Citadelle. Schildkrötenfaug und Perlfischerei. Handel. Loheia [Lohaja. Aelu]. 
Befestigte Hafenstadt auf einer Landzunge des rothen Meeres. Kaffeehandel. In der 
Näbe der Berg Ko sch a mit Steinsalzgruben. Hodeida [Sacatïa], Hafenstadt am 
rothen Meere. 30,000 E. Kaffeehandel. Beit el-Fakih [= Haus der Fakih oder 
der Gelehrten]. Stadt mit Citadelle. 8,000 E. Größter Kaffeemarkt von ganz 
Dschemen. Zebid. Feste St. am Wady Zebid. 8,000 E. Citadelle. Im Mittelalter 
sehr große Handelsstadt. Ansehnliche Moscheen. Große Gelehrtenschule. Häs [Hais]. 
St. in fruchtbarer Ebene. 10,000 E. Festes Schloß. Gewerbe. Einzige Töpfer¬ 
fabrik in Arabien, wo man der Waare eine Glasur zu geben versteht. Handel. 
Mochha Musa. Äura]. 140 M. von Mekka. St. am rothen Meere. 18,000 E. 
Schlechter Hafen, aber sichere Rhede. Große Handelsstadt der Homeriten und des 
Sabäerreiches. Im Mittelalter der Haupthafen von Dschemen. Jetzt im Verfall, aber 
immer noch eine Haupthandelsstadt tu Dschemen für die Kaffeeausfuhr und für die 
Einfuhr indischer Waaren. Englische Faktorei. — 2. Gebirgsstaat SahLn. 
Unter einem eigenen Fürsten, der in der Stadt Suade wohnt. Diese Stadt ist der 
Ursitz der muhamedanischen Sekte der Zeidi und der Geburtsort von Yahia Jbn 
Hossein, dem Stifter dieser Sekte, der im Anfang des 16. Jahrhunderts lebte. 
Z. Belad el Kobail [= Land der Stämme] oder Haschid und BeM s— Land der 
Verbrüderung]. Ein Verein freier, ganz unabhängiger und kriegerischer Gebirgs- 
scheikhs von ^der Sekte der Zeidi. Viele derselben dienen als Söldner bei arabischen 
und indischen Fürsten. — 4. Kaukeban. Ein rauhes Gebirgsland mit eigenen Für¬ 
sten. Die Residenz Kuukeban liegt auf einem sehr rauhen, steilen Hochgebirge. — 
5. Imamat von Sana. Sâna [Ural]. 36 M. von Aden. Schöne Haupt - und 
Residenzstadt am Westfuße des durch sein Eisen berühmten Berges Nakam, aus 
einer durch einen Regenbach bewässerten, 5,000' h. Ebene. 40,000 E.; darunter
	        
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