Heinrich UI. (der Schwarze). 97
am Montagmorgen alle Fehden ruhen; wer dagegen handele, sollte mit
dem schwersten Banne belegt iverden.
Konrad ward nicht wieder gesund, er starb zu Utrecht 1039 und
ward zu Speier begraben. Seine Gemahlin Gisela aber beweinte, jeden
Trost verschmähend, ihren Gemahl in dem Kloster Kaufungen bei Kassel
bis an ihren Tod.
Heinrich III. (der Schwarze).
Schon zu Ende des .Jahres 1025 war Heinrich III., der Sohn
Konrad's, zum künftigen Nachfolger auf dem deutschen Thron gewählt,
auch 1028 zu Aachen feierlich gekrönt worden; er folgte daher jetzt feinem
Vater ohne Widerspruch. Er war erst 22 Jahre alt, als er zur Re¬
gierung gelangte, aber er hatte von seiner Mutter Gisela und dem ge¬
lehrten Bischof Bruno von Augsburg eine vortreffliche Erziehung erhalten
und besaß in hohem Grade all' die Fähigkeiten, welche seine hohe Stel¬
lung erforderte. Er strebte die Macht des deutschen Königs von dem
Einfluß der Großen möglichst frei zu machen, deßwegen suchte er die Ge¬
walt der Herzoge noch mehr zu verringern, als sein Vater. Er betrach¬
tete diese als kaiserliche Beamte und behandelte sie als solche. Einzelne
derselben, welche deßwegen unzufrieden wurden und sich auflehnten, strafte
er mit starker Hand. So setzte er den Herzog von Lothringen, der sich
mit einem Theil dieses Landes nicht begnügen wollte, Gottfried den Bär¬
tigen, auf den Giebichenstein, und als er nach erlangter Freiheit sich den¬
noch nicht fügen wollte, jagte er ihn aus Deutschland hinaus. Er strebte
darnach, das Königthum erblich zu machen in seiner Familie, und suchte
deßhalb seine Hausmacht zu vergrößern. Das Herzogthum Franken ver¬
gab er gar nicht, und mit Baiern belehnte er zuletzt sogar seine Gemahlin
Agnes.
Gleich gewaltig wußte er seine Macht und sein Ansehn nach außen
hin zu wahren. Den Herzog Brecislaus von Böhmen brachte er durch
die Waffen zum Gehorsam. In Burgund weigerten sich verschiedene Große,
die deutsche Oberherrschaft anzuerkennen. Heinrich vermählte sich mit
Agnes von Poitou, der Tochter des Herzogs Wilhelm von Aquitanien,
die mit jenen burgundischen Großen nahe verwandt war, und brachte
diese dadurch zur Ruhe. Die Ungarn aber demüthigte er dermaßen, daß
ihm der ungarische Adel nach einer verlorenen Schlacht Treue schwur und
der König Peter das Land durch Empfang einer vergoldeten Lanze als
Lehn von ihm annahm.
PratoriuS, Gcsch. d. Deutsch. 7