Vorred e.
Ueber den Zweck dieses Buches habe ich nur Weniges zu sagen. —
In Schulen, in welchen deutsche Geschichte gelehrt wird (und sie sollte
füglich in jeder Elementar-Schule gelehrt werden), kann es als Leitfaden
für diesen Unterrichtsgegenstand dienen, an welchen der Lehrer das ihm
nach seiner individuellen Ansicht als nothwendig und zweckmäßig Erschei¬
nende hinzufügen mag, während es für den Schüler in den meisten Fällen
ausreichen wird. Dem Bürger und Landmann dagegen soll es in kurzen
Andeutungen ein möglichst klares Bild geben der Zeiten und Sitten der
Vergangenheit unseres Vaterlandes.
Wenn ich mich bei Ausarbeitung des Buches möglichst fern hielt von
Reflexionen, so geschah das absichtlich. Wer in der Geschichte selbst nicht
den großen Geist zu schauen vermag, der sie lenket und leitet, dem kann
derselbe durch kurze Andeutungen, welche hier allenfalls hätten versucht
werden können, nicht vor die Seele geführt werden; wer dagegen mit
offenem Auge und redlichem Gemüthe hinein blickt in das mitunter schein¬
bar verworrene Getriebe, in den ewigen Kampf des ®uteu mit dem Schlech¬
ten, des Großen mit dem Kleinlichen, des Lichtes mit der Finsterniß:
der wird immer klarer erkennen, daß nur besonnenes Handeln nnd treue
Pflichterfüllung den Menschen zur Glückseligkeit führt, die Sünde dagegen
der Leute Verderben ist. —