Full text: Christus bis Khosru II. (Theil 3, Abth. 1)

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529 auf dem Monte Cassino (im Neapolitanischen) 
ein Kloster erbaute, eine neue Regel für seine 
Mönche, deren Abt (Vorsteher) er jetzt war, zu 
bestimmen, die ihm vernünftiger und wohlthäti¬ 
ger als jede der bisherigen schien, und die er schon 
früher, nämlich im Jahre 515, in seiner Einsam¬ 
keit entworfen hatte. Wer sich zu Folge der¬ 
selben dem Mönchsleben ergab, war auf sein ganzes 
Leben daran gebunden, mußte dem jedesmaligen 
Abte unbedingten Gehorsam leisten, und, indem 
er allen weltlichen Freuden entsagte, nur für den 
Himmel leben. Das hieß dann: sich Gott opfern. 
Benediktus wollte aber auch zugleich die Geschäfts- 
losigkeit der Mönche verbannen, und befahl ihnen, 
außer dem Werke Gottes, wie ec Gebet und das 
Lesen geistlicher Bücher nannte, Handarbeit und 
Jugendunterricht. Auch ließ er eine Bibliothek 
anlegen, wozu die alten, gebrechlichen Mönche 
Handschriften abschreiben mußten, denn gedruckte 
Bücher gab es damals noch nicht. Dadurch half 
Benediktus — ohne daß es eben seine Absicht seyn 
mochte — die literarischen (gelehrten) Kenntnisse 
vom Untergange retten. — Die Benediktiner (so 
nannte man die nach des Benediktus Verordnun¬ 
gen lebenden Mönche, die auch von der Zeit an 
zum Klerus (geistlichen Stand) gerechnet wurden) 
waren, wie alle Schüler ihres kräftigen Meisters, 
emsig bemüht, den Geist desselben möglichst zu 
verbreiten und dieß gelang ihnen so wohl, daß 50 
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