2 §. 4. 5. Einleitung.
Man kennt bis jetzt 18 Neben Planeten, 1 um die Erde,
4 um den Jupiter, 7 um den Saturnus, 6 um den Uranus.
Satnrnus ist von zwei 113 und 1379 M. dicken Ringen umge¬
ben. Der Nebenplanet der Erde ist der Mond. Er zeigt sich als
Neumond, Erstes Viertel, Vollmond, Letztes Viertel
(Mondsphasen) voll hoher Gebirge, kehrt stets dieselbe Seite der Erde
zu und erhebt sich zur Winterszeit am höchsten am Himmel. Mondö-
karten. Sonnen- und Mondfinsternisse. Einfluß des Mon¬
des auf Ebbe und Fluth.
§. 4. Die Sonne selbst gehört, wie die zahllosen übrigen Him¬
melskörper, die sie an Größe zum Theil noch übertreffen mögen und
in unermeßlicher Weite von der Erde stehen, zu den Fixsternen,
von deren Beschaffenheit, Bewegung und übrigen Verhältnissen wir
noch wenig wissen. Sie werden nicht, wie die Planeten von andern
Himmelskörpern erleuchtet, sondern haben ihr eigenes Licht, sind alle
weiter von uns als die Sonne entfernt und verändern ihren
Standpunkt nicht. Der glänzendste der übrigen Fixsterne ist der
Sirius. Eine dritte Klaffe von Himmelskörpern sind die Kome¬
ten, merkwürdig durch ihre Gestalt, seltene Erscheinung und auffallen¬
den Lauf. Nach dem Vorgänge des berühmten Astronomen Ptole-
mäus (lebte um 160 nach Christi Geburt in Alexandrien) hielt man
ehemals auch die Sonne und den Mond für Planeten und glaubte
daß beide mit Saturnus, Jupiter, Mars, Venus und Mercurius sich
um die Erde dreheten. Ein späterer Astronom Kopernick (Coper-
nicus), Domherr in Frauenburg in Preußen, gest. 1543, lehrte das
Richtige, wie es jetzt allgemein angenommen ist, kannte aber noch nicht
alle Planeten, denn Uranus ist erst 1781, Ceres 1801, Pallas
1802, Juno 1804, Vesta 1807 entdeckt; alle diese sind auch ohne
Fernröhre (Teleskope) nicht sichtbar. Köpernick's berühmtester Anhän¬
ger war Galilei (gestorben in Florenz 1642), der aber 1632 dessen
System abschwören mußte; sein Gegner Tycho de Brahe (gestorben
in Prag 1601), welcher ein neues aber längst vergessenes System aufstellte.
§. 5. Die Erde ist kugelförmig. Beweise dafür sind: n) die
wahrscheinliche Ähnlichkeit mit den übrigen Himmelskörpern; d) die
Gestalt des Erdschattens bei einer Mondsinsterniß; c) der in
den verschiedenen Gegenden der Erde spätere oder frühere Auf-
und Untergang der Sonne und übrigen Gestirne, so wie das
scheinbare Sinken und Steigen der Sterne in S. und N. ;
d) das allmälige Sichtbarwerden aller fernen Gegen¬
stände, denen man sich nähert; e) die innere rund erscheinende
Gestalt der Erdoberfläche, so weit wir sie übersehen können;
f) die Erdumschiffungen. Der erste Erdnmsegler war Ferdi¬
nand Magelhaens 1519 bis 1522; die berühmtesten späteren Erd-
umsegler sind: Franz Drake (dreke) 1577 — 1580; Dampier,
dreimal 1679—1711. Georg Anson (ansen) 1740—44; Wal¬
lis 1766 — 68. Jak. Cook (kuck), dreimal 1768 -71,72 —74, 76
— 79; v. Krusenstern 1803 —1806; v.Kotzebue 1814 —18 und
1823 — 26. — Die Erde ist eine Kugel, aber nach zwei entgegenge-