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Rußland.
Di Arzn eipflanzen hat das Land Überfluß. Die großen Wal.
düngen sind schon erwähnt; sie bestehen in N. nur aus Nadel¬
holz und Birken, welche letztere durch den Birkentheer zur Berei¬
tung des Juchten sehr wichtig und hier besonders einheimisch sind;
auch die durch ihren Bast, der zu Flechtwerk aller Dt, zu Schuhen,
zum Dachdecken, zu Wagenkörben u. dergl. gebraucht wird, so wichtige
Linde ist sehr verbreitet, eben so die Esche, nicht so sehr die Eiche;
sehr viele Buchen, welche die südlicheren Waldungen bilden; der S.
hat auch den Platan, Buchsbaum, die Mannaesche und die
Zi presse. Treibholz an den baumlosen Küsten des Eismeeres.
Rindvieh ist in größtem Überflüsse, so daß man in den daran reichen
Provinzen Podolien, Wolhynien u. a. dasselbe bisweilen wohl
nur des Talges willen schlachtet; in S. hat man auch den Büffel
und in den Wäldern findet sich noch bisweilen der wilde Au er ochs;
Schafe sind in ungeheurer Menge und auf großen Gütern zum Theil
veredelt; in S. ist schon die Art mit dem Fettschwanze; der
Muflon lebt vielleicht noch auf dem Ural, so wie wilde Ziegen
in S. Die Schweinezucht ist besonders in den W.Provinzen sehr
bedeutend, in den O. Provinzen, besonders im Kosakenlande, ist dage¬
gen Pferdezucht ungemein stark; in einigen Gegenden sind schöne
Rassen; in den SO. Steppen lebt das Pferd halbwild. Der Esel
ist nur in S., am Kaspischen See sogar wild. So wie das Kamel
(hier das Dromedar) in Südrußland, besonders in der Krimm, am
unteren Don und an der unteren Wolga, so das Rennthier im
fernsten N. Das eßbare Wild ist in nicht großer Menge; in Tannen
lebt der Damhirsch, in Liefland und den benachbarten Provinzen,
auch am Ladoga See das Elenthier; desto wichtiger aber ist die
Jagd des eigentlichen Pelzwildes und reißender Thiere. Bä¬
ren und Wölfe sind in Menge, außer diesen Zobel an der Pet-
schora; Biber, Marder, Wiesel, Iltisse, Füchse, Dachse,
wilde Katzen, Luchse, Ottern, Murmelthiere, besonders
Eichhörnchen; Antilopen und Gemsen bewohnen die O. und
S. Gebirge und Steppen; Robben finden sich nicht allein am Eis¬
meere, sondern auch im Kaspischen, im Ladoga und OnegaSee.
Wildes und zahmes Geflügel (Auer-, Birk-, Schnee- u. Hasel¬
hühner), besonders Sumpf- und Wasservögel sind in großer
Menge, am Eismeere Eidergänse; sehr fischreich sind alle Ge¬
wässer, besonders die Wolga, die vorzüglich Welse, Lachse, Hau¬
sen und Störe liefert. Häringe in der Ostsee. Bienen finden
sich wild und zahm, in einigen Gegenden auch die Polnische Co¬
chenille; der Seidenbau in S. will nicht viel sagen. Heuschrecken
verwüsten oft. Eisen u. Kupfer werden in großerMenge gewonnen
(man berechnet die jährliche Ausbeute der Eisengruben im ganzen
Reiche auf mehr als 2 Mill. Ztr., der Kupfergruben auf 70 bis 75,000
Ztr.), u. der Ural enthält ungeheure Lager von Goldsand, aber an der
Asiatischen Seite, an der Europäischen Seite Platinasand, der
reiche Ausbeute giebt, so daß man jetzt schon aus den: gewonnenen
Metalle Münzen schlägt. Blei wird in Finnland viel (18,000Ztr.)
gewonnen; die übrigen Metalle sind zwar vorhanden, doch nicht von