Full text: Die Völker und Staaten der Erde (II)

796 Abschn. 3. Das rom.-gricch. Europa. Kap. 3. Spanien u. Portugal. 
nur auf der West-Seite der spanischen Herrschaft unterwor¬ 
fen ist. — Hier liegt au einem schönen/ viel besuchten Hafen 
Manila, die Hauptstadt der Kolonie/ der Sitz des General- 
Capitains und des Erzbischofs, die größte Stadt der gesamm- 
ten australischen Inselwelt, deren Bevölkerung man zu 100000 
bis zu 150000 Seelen veranschlagt, je nachdem man ihre 
weitläuftigen Vorstädte mitzählt oder nicht. — Die Einwoh¬ 
ner sind größtentheils eingeborene Malayen, die, soweit der 
spanische Einfluß reicht, in der Mehrzahl das Christenthum 
angenommen haben, — sodann handeltreibende Chinesen (8000, 
worunter etwa 2000 katholische Christen), 30000 Negerskla¬ 
ven, Mulatten, christliche Lipplappen und Spanier, welche 
letzteren jedoch höchstens 10000 S. stark seyn mögen. — 
Die vorzüglichsten Gegenstände des Anbaus und Ausfuhr- 
Handels sind Zucker, Hanf, Tabak, Farbeholz, Indigo, Reis, 
Kaffee, Baumwolle, Goldstaub, Perlmutter, Ebenholz, Sago, 
Die Industrie liefert vorzugsweise Tauwerk, Cigarren, Mat¬ 
ten, Hanf- und Strohgeflechte. — 
Auf den übrigen der oben genannten philippinischen In¬ 
seln haben die Spanier nur unbedeutende Niederlassungen und 
einen sehr zweifelhaften Einfluß auf die ureingeborene malayi- 
sche Bevölkerung. Die wichtigsten dieser Niederlassungen sind 
auf Magindanao oder Mindanao, wo sie auf der süd¬ 
westlichen Landzunge die feste Stadt Sambuangam besitzen, 
und von ihr, so wie von c. a. kleinen Forts aus einen Land¬ 
strich von etwa 60 oMln. in Abhängigkeit erhalten. — 
Unter dem General-Capitain der Philippinen steht auch 
die einem Unter-Gouverneur übertragene Verwaltung der Ma¬ 
rianett oder Ladronen *), die den Spaniern, welche die Ur¬ 
einwohner gänzlich ausgerottet und statt ihrer theils andere 
Malayen von den Philippinen, theils Mexikaner u. a. von 
gemischter Race (sämmtlich Christen) übersiedelt haben, voll¬ 
ständig unterworfen sind. Es sind indeß nur die fünf südli- 
chen Eilande der Gruppe bewohnt, da die nördlichen dürr 
*) Man vgl. über diese Inseln unt. A. Chamisso's und Frev¬ 
el ne ts Reisen.
	        
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