Full text: Die Völker und Staaten der Erde (II)

Volksi und Staatsverhältiiisse. §. 23. Portugisische Kolonien. 799 
der canarischen Eilande, bestehen nur aus den Inseln Ma¬ 
deira und Porto Santo und einigen unbewohnter! Felsen- 
inselchen, und bilden die 10. Oberstatthalterschaft der portu- 
gisischen Monarchie. — Ein ähnlicher, aber fast noch größe¬ 
rer Produkten-Reichthum, wenn auch nicht dieselbe Mannig¬ 
faltigkeit, als auf den Azoren; eine günstigere Lage, auf dem 
großen Seewege nach deni Kap und Ostindien; — aber gleich¬ 
falls Mangel an guten Häfen; selbst Fnnchal, die Haupt¬ 
stadt, hat nur eine Rhede von veränderlichem Werth. — Die 
Bewohner sind, wie die der Azoren und Capverden, Portugi- 
sen, Neger und Mulatten. 
3. Die Ilhas do Cabo verde oder die Inseln des 
grünen Vorgebirges bestehen aus acht bewohnten (S. Jago, 
S. Antrlo, Fogo, S. Nicolao, Boa-Vista, Majo, S. Vicente, 
Brava od. S. Juan) und mehreren kleinen Eilanden ohne 
feste Ansiedelungen. Die Fruchtbarkeit derselben, obgleich zu¬ 
weilen bewundernswürdig, ist nämlich zu ungleich und zu ab¬ 
hängig von den oft sehr lange ausbleibenden tropischen Re¬ 
gengüssen. Es gibt aber Jahre, in denen kein Tropfen fällt, 
worauf dann die allgemeine Hungersnoth Zufuhren nöthig 
macht. — Diese Inseln bilden die 11. Oberstatthalterschaft 
Portugals, dem sie wie Madeira und die Azoren in politi¬ 
scher Beziehung einverleibt sind. Diese Einverleibung erstreckt 
sich indeß nicht auf die derselben Statthalterschaft angehört 
gen Niederlassungen und Handels-Faktoreien der Por» 
tugisen in Senegambien, am Rio Grande, Geba, Kassa- 
manze und auf den benachbarten Bissagos- (Bissaos-, Biju- 
gas-) Inseln. — Diese, so wie 
4. Die Guinea-I nseln, welche das Gouvernement 
S. Thome (Thomas) bilden, und ans Antheilen an den 
auch von den Spaniern in Anspruch genommenen Inseln 
S. Thome und do Principe (Prinzen-Jnsel) bestehen, ha¬ 
ben zur Zeit fast allein die leidige Bedeutung, daß von ihnen 
aus, fo wie an den übrigen Küsten des portugisifchen Afri- 
ka's, noch immer jener schändliche, die Annalen der christli¬ 
chen Civilisation besudelnde Sklavenhandel getrieben wird,
	        
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